Schlacht bei St. Privat. 171
vor und kochte uns endlich eigenhändig Kaffee.“ Auf dem
Warsch brach Oberstleutnant von Zezschwitz durch einen Sturz
vom Pferde das Bein. Darauf nahm Albert wieder seinen
altbewährten Carlowitz als stellvertretenden Stabschef.
Bald folgten die Schlachten um Metz. Der 18. ist ein hoher
Ruhmestag für Albert und sein Korps. Aoch am Abend um
* schickte er aus Roncourt folgende Correspondenzkarte an
seine Gemahlin: „Große Schlacht gewonnen, sächsisches Korps
hat sich sehr gut benommen. Ich und Georg unversehrt, ebenso
mein ganzer Stab. General Craushaar leider todt. Einige
Mitrailleusen genommen.“ (Siehe Faksimile.) Der Sieger
schreibt am 19. aus Roncourt an seinen Vater: „Der Tele-
graph wird Euch schon längst von der Schlacht des gestrigen
Tages gemeldet haben, wenn diese Zeilen Dich treffen.“ Aun
beschreibt er den Vormarsch und den Beginn der Schlacht
und fährt fort: „Sie stand kritisch, als die erste Division mit
der Korpsartillerie bei Roncourt erschien und St. Privat,
den Hauptstützpunkt der Stellung, stürmend nahm, unterstützt
von einem Theil der Garde, den letzten Stoß führte die
2. Brigade ostwärts St. Privat, worauf eine Kanonade in's
Blaue die Schlacht schloß. Das Korps vom General bis zum
Tambour hat sich vortrefflich gehalten. Sollte ich jemanden
besonders nennen, so ist es Georg, der Oberst Funcke und
Abendroth, die sich brillant benommen. Gen. Aehrhoff war
brav wie immer. Die Verluste sind allerdings sehr groß,
der schwerste ist Craushaar (General), doch nicht so hoch wie die
der Preußen.“ Am 20. fügt er ein Postskriptum hinzu, in dem
er die bernahme der Maasarmee meldet und weiter sagt:
„Ich muß gestehen, so ehrenvoll das Vertrauen ist, das man
mir schenkt, so wäre ich lieber bei meinem Corps geblieben,
das ich seit (vor)gestern noch 10 mal höher schätze als früher.
Vorderhand werde ich das Kommando des Corps noch fort-
führen.
Die Schlacht heißt St. Privat-la-Montagne.“
So haben wir in Sachsen die Schlacht immer genannt und