Full text: Handbuch der während des Krieges ergangenen Verordnungen des stellv. Generalkommandos XIII. (Königl. Württ.) Armeekorps mit Einschluß nicht veröffentlichter Erlasse.

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(Wolle, Kunstwolle usw.) gemischt, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sie roh, 
gefärbt oder gebleicht sind. 
Besonders ergangene Anordnungen, betreffend Beschlagnahme und Meldepflicht 
von Linters an die Kriegs-Chemikalien-Aktiengesellschaft, Berlin, Köthener- 
Straße 1—4, bleiben bestehen. 
B. Garne, Zwirne und deren Abfalle (Putzfäden, Reinfäden und dgl.), die aus den 
unter A genannten Baumwollspinnstoffen bestehen oder einen Zusatz von Baum- 
wollspinnstoffen enthalten. 
[Meldeschein 3 Gruppe 3: 
A. Bastfaserrohstoffe geknickt, geschwungen, gebrochen, gehechelt und als Werg oder 
als beschlagnahmter Abfall. 
B. Garne, Webzwirne und Seilfäden, ganz oder teilweise aus Bastfasern hergestellt. 
Zu a, bund c: Meldepflichtig sind nicht nur die frei erworbenen, sondern auch die 
von der Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Königlich Preußischen Kriegsministeriums zugewie- 
senen Bestände. · 
Vorräte, die durch Verfügung der Militärbehörden bereits beschlagnahmt worden sind, 
unterliegen ebenfalls der Meldepflicht. In diesem Falle ist im Meldeschein zu vermerken, 
daß und durch welche Stelle eine Beschlagnahme erfolgt ist. 
Wolle auf dem Fell ist nicht zu melden, soweit es sich nicht um Abschnitte, sonstige 
Abgänge und Abfälle der in Gruppe 1 A 5 bezeichneten Art handelt. 
Bei den übrigen von dieser Bekanntmachung betroffenen Ge- 
gegenstanden besteht eine Meldepflicht für jede Menge ohne Rück- 
sicht auf Mindestvorräte. 
Eine schätzungsweise Angabe des Gewichts ist bei Spinnstoffen 
nur für in Verarbeitung befindliche Mengen zulässig, bei allen anderen 
von dieser Bekanntmachung betroffenen Gegenständen nur in Ausnahmefällen und mit 
Genehmigung des Webstoffmeldeamts. In solchen Fällen ist im Meldeschein 
anzugeben, daß es sich um eine Schätzung handelt. 
Auch im Spinn-, Zwirn= oder Veredelungsprozeß befindliche Garne sind meldepflichtig. 
Dagegen sind nicht meldepflichtig: 
1. In handelsfertiger Aufmachung für den Kleinverkauf vorhandene Stickgarne. 
2. Strick-, Stopf= und Häckelgarne aus Baumwolle oder baumwollenen Spinnstoffen, 
soweit sie am Stichtage in handelsfertiger Aufmachung für den Kleinverkauf vor- 
handen waren. Strickgarne, Stopfgarne und Häckelgarne aus Wolle oder mit 
einem Zusatz von Wolle sind dagegen in jeder Menge und Aufmachung melde- 
pflichtig. 
3. ichtin Besitze von Haushaltungen für den Hausgebrauch. 
Artikel II. 
Diese Bekanntmachung tritt mit dem 31. Juli 1917 in Kraft. 
Stuttgart, den 31. Juli 1917. 
Der stellv. kommandierende General: 
v. Schgefer. 
Nr. W. M. 58/9. 15. K. R. A. 
Stellv. Generalkommando XIII. (K. W.) Armeekorps. 
Bekanntmachung, betreffend Bestandserhebung von tierischen und pflanzlichen Spinnstoffen 
(Wolle, Baumwolle, Flachs, Ramie, Hauf, Jute, Seide) und daraus hergestellten Web-, Wirk= und 
Strickgarnen. 
(Beil. z. Staatsanz. vom 28. September 1915 Nr. 227 S. 2055.) 
Nachstehende Bekanntmachung wird auf Grund des Gesetzes über den Belagerungszustand vom Tierische und 
4. Juni 1851 hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit dem Bemerken, daß jede Ueber-- pPflanzliche 
tretung — worunter auch verspätete oder unvollständige Meldung fällt —, soweit nicht nach Spinnstoffe. 
den allgemeinen Strafgesetzen höhere Strafen verwirkt sind, nach § 51) der Bekanntmachung 
über Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915 (Reichsgesetzbl. S. 54) bestraft wird. 
. 1. 
Inkrafttreten. 
Die Anordnungen dieser Bekanntmachung treten mit der Verkündung am 28. September 1915 
in Kraft. . 
Durc; das Inkraftreten dieser Bekanntmachung werden die Bestimmungen der Bekannt— 
machungen W. I. 1/6. 15. K. R. A., betr. Bestandserhebung unversponnener Schafwollen, H. B. S. 156. 
W. I. 621/7. 15. K. R. A., betr. Bestandserhebung von Bastfaserrohstoffen usw., und W. II. H. B. S. 227. 
384/7. K. R. A., betr. Bestandserhebung für Baumwolle und Baumwollerzeugnisse, insoweit H.-B. S. 182. 
aufgehoben, als sie die regelmäßig wiederkehrenden Bestandserhebungen betreffen. 
1) H. B. S. 21.
	        
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