Full text: Bürgerkunde.

Zusammensetzung und Verwaltung des Heeres 433 
Sergeanten, Unteroffizier oder auch Gefreiten) unterstehen. Meh- 
rere Korporalschaften bilden eine Inspektion unter einem 
Leutnant. 
Die Kavallerie-Regimenter gliedern sich in 5 Eska- 
drons von je 130—140 Mann. Die Eskadron, welche der Kom- 
pagnie bei den Fußtruppen entspricht, wird von einem Rittmeister 
geführt und ist in Unteroffiziers-Beritte und Offiziers-Beritte (den 
Korporalschaften und den Inspektionen der Infanterie entsprechend) 
eingeteilt. 
Die Feldartillerie-Regimenter bestehen meist aus 
zwei Abteilungen (den Bataillonen entsprechend), deren jede 
regelmäßig 3 Batterien von je 100—130 Mann umfaßt. Bat- 
teriechef ist der Hauptmann. Bei sog. reitenden Batterien 
ist die Mannschaft beritten, bei den fahrenden Batterien 
wird sie auf den Geschützen oder Wagen mitgeführt. Jede Batterie 
hat 4 oder 6 Geschütze nebst Fahrzeugen; sie zerfällt in „Züge“ von 
je 2 Geschützen unter einem Leutnant als Zugführer. Jedes einzelne 
Geschütz wird von einem Unteroffizier (Geschützführer) kommandiert. 
Die Jäger und Schützen, die Pioniere und der 
Train sind nicht in Regimenter, sondern nur in Bataillone for- 
miert. 
3. Der Generalstab. 
Außerhalb der bisher erwähnten Truppenkörper steht der 
Generalstab der Armee. Die ihm angehörenden Offiziere bilden ein 
besonderes Korps mit eigener Uniformito und bevorzugtem Avance= 
ment. 
Der große Generalstab in Berlinm hat im Frieden 
die kriegerische Tätigkeit des Heeres vorzubereiten. Dahin gehört 
das Entwerfen und Ausarbeiten genauer Pläne für die im Kriegs- 
fall eintretende Mobilmachung (d. h. Kriegsbereitmachung) des 
Heeres und für die Zusammenziehung und die Operationen der 
Armeen, ferner das Sammeln von Nachrichten und statistischem 
Material über die fremden Heere, die Herstellung genauer Karten für 
.Zu Gefreiten werden die Soldaten bei guter Führung zunächst 
befördert; sie gehören noch nicht zu den Unteroffizieren, werden aber als 
Korporalschaftsführer, Wachthabende, Führer kleiner Kommandos u. dal. 
verwendet. 
Die Generalstabsoffiziere tragen an den Seiten der Beinkleider 
breite rote Streifen; diese sind aber zum Unterschied von den Generals- 
streifen nicht hellrot (ziegelrot), sondern bläulichrot (himbeerrot). 
Außer dem großen Generalstab in Berlin gibt es noch einen bayeri- 
schen in München und einen sächsischen in Dresden. 
Glock-Schiedermair, Bürgerkunde. 28 
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