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Mitwirkung der Landesvertretung die obersten Staatsfunktionen aus—
übt (Art. 5 G. G.).
b) Einteilung des Herzogtums in kleinere Bezirke. Das Gesamt-
gebiet des Herzogtums ist zum Zwecke und für alle Zweige der Ver-
waltung in vier örtlich genau abgegrenzte Kreise und gleichnamige
Verwaltungsämter sowie weiter in Gemeinden und Gemarkungen
eingeteilt (ogl. Edikt vom 21. Januar 1829; ferner Gesetze vom
1. Dez. 1868 und 15. April 1868), zum Zwecke der Ausübung der
Rechtspflege aber in Gerichtsbezirke.
Die Kreise sind:
a) Der Kreis Meiningen, bestehend aus den früheren Verwaltungs-
ämtern Meiningen, Salzungen (aufgehoben durch G. v. 25. Febr.
1874), Wasungen (aufgehoben durch G. v. 5. Febr. 1869) mit dem
Amtssitze in Meiningen.
5) Der Kreis Hildburghausen, bestehend aus den Verwaltungs-
ämtern Hildburghausen, Römhild, Heldburg, Eisfeld (aufgehoben
durch G. v. 10. Sept. 1868) mit dem Amtssitz in Hildburghausen.
7) Der Kreis Sonneberg, bestehend aus dem Verwaltungsamt
Sonneberg mit dem Amtesitz in Sonneberg.
) Der Kreis Saalfeld, bestehend aus dem Verwaltungsamte
Saalfeld mit Gräfenthal (aufgehoben durch Gesetz vom 21. Jan. 1868)
und Kranichfeld und dem Bezirke des Verwaltungsamts Camburg, für
das eine besondere Kreisabteilung vorbehalten ist (G. v. 15. April 1868
Art. 1; G. v. 1. Dez. 1868 Art. 2), mit dem Amtssitze in Saalfeld.
Die Kreise wiederum bestehen aus territorial abgegrenzten Ge-
meindebezirken oder Gemarkungen, und diese aus Grundstücken. Jedes
Grundstück muß dem Bezirk einer Gemeinde oder Gemarkung)
angehören (Art. 2 G. v. 15. April 1868; Art. 1 G. v. 16. März 1897),
wobei die Schlösser des Herzogl. Speziolhauses samt den dazu gehörigen
Gebäuden, Gärten und Anlagen Gemarkungen für sich bilden können
(Art. 3 G. v. 16. März 1897).
Die Kreise und Gemeinden haben eine weitgehende kommunale
Verwaltung (hierüber unten Näheres).
O) Die Flur= und Grundstücksgrenzen. Landesvermessung. Ver-
steinung. Sämtliche Liegenschaften des Herzogtums sind zur Sicherung
1) Gemarkung ist die Gesamtheit der Eigentümer der in einer territorial
abgegrenzten Flur (Gemarkungsflur) belegenen Grundstücke (Markgenossen), ohne
daß sie zugleich eine Ortschaft oder Gemeinde zu bilden brauchen (Art. 9, G. v.
16. März 1897; vgl. Unger, Handbuch I, S. 165. gl. auch Art. 1—4, G. v.
11. März 1848).