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Gesetz-Sammlung
fuͤr die
Koͤniglichen Preußischen Staaten.
No. 26. —
(No. 66.) Edikt in Betreff der Einschmelzung und Umprägung der Scheidemünze in Con-
rant. Bom 13ten Dezember 1811.
Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von
Preußen. 2c. 2c.
Die allgemeinen und gegründeten Beschwerden Unserer Unterthanen über
den Nachtheil, der ihnen aus dem Verhältnisse der jetzigen Scheidemünze zu
dem Courant erwächst, haben Uns bewogen, Maaßregeln zu treffen, um das
Uebel gänzlich zu heben.
Wir haben daher nach gepflogener Berathung mit bewährten Männern,
aus dem Stande der Gutsbesitzer sowohl, als aus dem Handelsstande, be-
schlossen:
1. Sämmtliche noch coursirende und schon bisher auf zwei Drittel ihres
Nominalwerths reduzirte Scheidemünze soll, sobald als möglich eingeschmolzen,
affinirt und in vollwichtiges Courant umgewandelt werden, damit sie dem-
naͤchst ganz aus dem Umlaufe verschwinde.
2. Vom 15ten Januar 1812. an sollen mindestens für Sechszigtau-
send Thaler Realwerth Scheidemünze wöchentlich affinirt, und in Courant
nach dem Münzfuß von 1764. umgeprägt, auch damit so lange unnnterbro-
chen fortgefahren werden, bis die jetzt umlaufende Scheidemünze umgepragt
ist, oder wenigstens keine mehr zum Umprägen eingeliefert wird; wonächst
Wir einen Termin bestimmen werden, binnen welchem die etwa vorhandenen
Reste solcher Münze noch in Unsern Kassen und im gemeinen Verkehr, nach
dessen Umlauf aber blos als Metall in Unserer Münze angenommen werden
sollen.
3. Damit Unsere Unterthanen jetzt gleich die beabsichtigten Vortheile
genießen, und während der Operation der Schmelzung und Umprägung, durch
Jeabrgang 4811. Kkk— das
(Ausgegeben zu Berlin den 19ten Dezember 4811.)