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Die mit Handelsstationen besetzten größeren Inseln heißen Milli,
Arno, Mejuru, Maloelab, Mejit, Ebon, Namrik, Alingelabab, Lieking.
Eine 400 Seemeilen entfernte Insel Nauru, welche außerordentlich große
Phosphatlager enthält, die seit Anfang 1907 ausgebeutet werden, gehört
in dieses Verwaltungsgebiet. Sie betragen insgesamt etwas mehr als
440 qkm mit 15000 Einwohnern.
Alle diese Inseln sind sogenannte Atolle, d. h. jede besteht aus
mehreren oft sehr schmalen, flachen, von der Brandung zerrissenen Riffen,
die mehr oder weniger eiförmig eine Lagune umschließen.
Atoll.
Die Korallentierchen, die diese Riffe aufbauen, bevorzugen solche
Lagen, wo Wind und Strömungen ihnen Nahrung zuführen. Daher
sind die Außenkanten nach der See und namentlich in der Richtung der
Passate und Meeresströmungen hin höher als die nach dem Innern der
Lagune zu gelegenen. Sturm und Flut zerreißen den unregelmäßigen
Ring und schaffen dadurch Einfahrten mit unter Umständen gefährlichen
Strömungen. Die Brandung löst ganze Blöcke heraus und wirft sie
auf das Riff, dessen Oberfläche durch Wind und Sonne in einen feinen
Sand aufgelöst wird. Im Laufe der Zeit bildet sich eine dürftige
Erdschicht, worauf die durch die Strömung angeschwemmten Samen
Wurzel fassen. Kokospalmen, Brotfruchtbäume, niedriges dorniges Busch-
werk, die an allen tropischen Küsten vorhandene stelzfüßige Mangrove,
grobes Schilf, mancherlei duftende Blumen siedeln sich an.