Full text: Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten. 1831. (22)

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8) Die Landraͤthe sind beauftragt, uͤber die Befolgung dieser Vorschriften zu 
wachen; den Oberpraͤsidenten aber steht, mit Vorbehalt des Rekurses, die 
Entscheidung und Festsetzung zu. 
Hiernach hat das Staatsministerium das Weitere zu veranlassen, auch 
die Publikation gegenwärtigen Befehls durch die Gesetzsammlung anzuordnen. 
Teplitz, den 1sten August 1831. 
Friedrich Wilhelm. 
An das Staatsministerium. 
  
(No. 1308.) Allerhöchste Kabinetsorder vom 17ten August 1831., über Erweiterungen 
der nachgelassenen Abfindungen wegen der Braumalzsteucr, und über die 
bedingte Zuldssigkeit der Erhebung dieser Steuer im Wege der Mahlsteuer. 
Zur Erleichterung und Vereinfachung der Brausteuer-Kontrolle will Ich nach 
Ihrem Antrage die durch Meine Order vom 2ten Juni 1827. ertheilte Ermaͤchti- 
gung zu Abfindungen wegen der Braumalzsteuer dahin erweitern: daß dergleichen 
auf Fixation der Brausteuer zeitweise gerichtete Abfindungen nicht bloß auf dem 
Lande den Brauern ohne Unterschied, sondern auch in Staͤdten der gesammten 
Brauerschaft der Stadt, nach dem Antrage der Mehrzahl ihrer Mitglieder, gestattet 
werden koͤnnen, in so weit es mit Sicherung der gesetzlichen Steuer-Einnahme 
vom verbrauchten Braumalze vereinbar ist. Auch kann die Brausteuer in ihrem 
bisherigen Betrage von 20 Silbergroschen für den Zentner Malgschroot als Mahl- 
steuer, sowohl bei Abfertigung des Malzes zur Mühle als beim Eingang von 
Malzschroot in die Stadt, in denjenigen mahlsteuerpflichtigen Städten erhoben 
werden, wo diese Einrichtung nach den örtlichen Verhältnissen und nach Ihrem 
Ermessen für zulässig erachtet wird und die Mehrzahl der Brauer sich dafür erklärt. 
In diesem Falle bleibt Gersten= und Weitzen-Malzschroot, welches zu andern 
Zwecken als zum Brauen besiimmt ist, von der Mahlsteuer für Braumalz nur 
dann befreit, wenn entweder das Malz vor der Abfertigung zur Mühle, mit 
rohem Getreide, oder das Malzschroot, vor der Einfuhr in die Stadr, mit 
Schroot aus rohem Getreide hinlänglich gemengt ist, um nicht zum Bierbrauen 
verwendet werden zu können. Malzschroot ohne diese Beimengung kann in solchen 
Städten, frei von der Mahlsteuer, nur für diejenigen Brennereien bereitet oder 
eingeführt werden, welche lediglich Kartoffeln verarbeiten und die von Ihnen über 
den Verbrauch solches reinen Malzschroots anzuordnenden Kontroll-Maaßregeln 
befolgen. Wo die Braumalzsteuer hiernach als Mahlsteuer erhoben wird, finden 
die gesetzlichen Vorschriften und Strafbestimmungen, welche für die Mahlsteuer 
(No. 1307—1300.) besiehen,
	        
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