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vor dem Kollegium wegen Krankheit, Armuth, Entfernung, Dienstverhaͤltnissen
oder aus aͤhnlichen Gruͤnden nach richterlichem Ermessen nicht anzusinnen ist.
5. 21.
Ist das freiwillige Erscheinen beider Parteien vor dem Kollegium zu er-
warten, oder können beide nach §. 20. dazu angehalten werden, so ergeht sofort
an dieselben und an den Staatsanwalt die Ladung zur Verhandlung der Sache
vor dem Kollegium.
22
Ist nur der eine Theil persönlich zu erscheinen verhinderk, so kann, wenn
die im §. 20. angegebenen Zwecke des persönlichen Erscheinens vor dem Kolle-=
gium durch Vorforderung des andern Theils zu erreichen sind, auch dieser allein
dazu angehalten werden.
5. 23.
Wenn beide Parteien oder auch eine derselben weder sreiwillig vor dem
Kollegium erscheinen, noch dazu angehalten werden können, so sind zuvörderst
die Erklakrungen solcher Parteien durch einen Kommissarius oder durch Requi-
sition eines andern Gerichts aufzunehmen.
S 24.
Vertretung der Parteien durch Bevollmächtigte findet bei dieser Verneh-
mung (§. 23.) nicht Statt, sondern es haben sich nöthigenfalls die Gerichtsper-
sonen zu ihnen zu begeben.
5S. 25.
In den Fällen des §. 23. ergeht die Ladung zur Verhandlung vor dem
Kollegium (s. 21.) erst dann, wenn die vor dem Kommissarius oder dem requi-
rirten Gericht abgegebenen Erklärungen eingegangen und vollständig befunden
worden sind. Bei dieser Verhandlung können diejenigen Parteien, deren per-
sönliches Erscheinen vor dem Kollegium nach §§F. 20. und 22. nicht verordnet
wird, durch Bevollmächtigte oder zugeordnete Assistenten sich vertreten lassen.
S. 20.
Die Verhandlung vor dem Kollegium (§. 21.) geschieht in der ZRegel
vor denselben Mitgliedern, welche in der Sache zu erkennen haben. Sie be-
ginnt mit dem Vortrage des wesentlichen Inhalts der Akten durch ein Mitglied
des Kollegiums.
§. 27.
Demnchst sind die Parteien oder deren Bevollmächtigee und der Staats-
(Nr. 2162.) an-