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Zinsen von Prioritaͤtsobligationen, deren Erhebung innerhalb vier Jah-
ren von dem in dem betreffenden Kupon bestimmten Zahlungstage nicht erfol
ist, halen zum Vortheile der Gesellschaft und sind als verjaͤhrt nicht m
einziehbar.
K. 5.
Die Prioritatsobligationen unterliegen der Amortisation. Der Amorti=
sationsfond wird aus mindestens einem halben Prozent des ausgegebenen
Obligationenbetrages gebilder, welcher alljährlich von 1848. ab, zum Amorti-
sationsfond fließt.
Die hiernach im Amortisationsfond aufgesammelte Summe wird zur
Amortisation dergestalt verwendet, daß die Auszahlung des Kapiralbetrages
der zu amortisirenden Obligarionen am 1. Juli jeden Jahres, und zum ersten-
male am 1. Juli 1850. erfolgt.
Der Wilhelmsbahn-Gesellschaft bleibt das Recht vorbehalten, mit Ge-
nehmigung des Sctaates entweder den Amortisationsfond zu verstärken, um
dadurch die Tuzung der Prioritätsobligationen zu beschleunigen oder sämmt-
liche Prioritätsobligationen durch die öffentlichen Blarer mit einer Frist von
3 Monaten zu kuͤndigen und durch Zahlung des Nennwerths einzulösen, nament=
lich auch die Prioritaͤtsobligationen in Stammaktien zu verwandeln.
Beides kann jedoch nur mit Genehmigung des Staats und nicht vor
dem 1. Juli 1850. geschehen. Den Inhabern der Prioritaͤtsobligationen wird
die Befugniß eingeraͤumt, durch verfassungsmaͤßigen Beschluß in einer vom
Direktorium der Wilpeimzvahn zusammen zu berufenden Generalversammlung
mit Genehmigung des Staates die Verwandlung der Prioritätsobligationen in
Stammaktien zu bewirken
Diese Befugniß sieht den Inhabern der Prioritätsobligationen jedoch
nur bis zum 1. Inn 1850. zu. Ueber die erfolgte Amortisation wird dem
für das Eisenbahnunternehmen bestellten landesherrlichen Kommissarius jährlich
ein Nachweis eingereicht.
. 6.
Die Gesellschaft der Wilhelmsbahn verpfändet hierdurch den gesammten
Bahnkörper der Wilhelmsbahn von Kosel bis an die Oesterreichische Landes-
Grenze bei Oderberg mit allem Zubehör desselben, namentlich auch den dazu
gehdrigen Bahnhöfen und sonstigen Baulichkeiten für die in den Obligationen
verschriebenen Kapitalsbetrage.
Die Inhaber der Prioritätsobligationen sind auf Höhe der darin ver-
schriebenen Kapitalsbeträge und der dafür nach §F. 4. zu zahlenden Zinsen,
Gläubiger der Wilhelmsbahn-Gesellschaft, und sind daher befugt, wegen ihrer
Kapitalien und Zinsen sich an das Gesammtermögen der Gesellschaft und
dessen Erträge mit unbedingter Priorität vor den Inhabern der Stammaktien,
und der zu denselben gehörigen Kupons und Didvidendenscheine zu halten. An
den Dividenden selbst nehmen die Prioritätsobligationen keinen Antheil. Auf
den Kapitalbetrag der Prioritatsobligarionen und auf deren Zinsen kann bei
der Gesellschaft kein Arrest angelegt werden.
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