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einer moͤglichst genauen und getreuen Beschreibung eines jeden einzelnen Ge-
baͤudes, welches versichert werden soll.
S. 24.
Damit aber diese Beschreibungen zweckmaäßig und gleichfrmig werden,
müssen sie nach dem hier beigefügten Schema eingerichtet, und diese Schemata
durch den Magistrat jedem Interessenten auf Begehr in so vielen leer gelasse-
nen und zur Ausfüllung geeigneten Exemplaren, als er bedarf, auf Kosten der
Sozietät gratis zugestellt, oder aber danach auf Antrag des Interessenten und
nach dessen Angaben die nöthigen Schemata durch den Magistrat ausgefüllt
werden.
S. 25.
Die Beschreibung jedes Gebaudes muß in zwei Exemplaren von dem
Besitzer in gesetzlicher Form vollzogen, diese Vollziehung von dem Magistrate
beglaubigt und zugleich von letzterem das pflichtmäßige Attest beigefügt sein,
daß die Beschreibung nach dem vom Magistrate eingenommenen Augenschein
im Wesentlichen richtig sei, auch die in derselben begehrte Versicherungssumme
den desfalls gegebenen Bestimmungen (89. 20. und 21.) nach den im F. 27.
aufgestellten Begriffen murhmaaßlich entspreche.
S. 26.
Nur wenn der Mgisre dieses Attest zu ertheilen Bedenken trägt, und
der Eigenthümer des Gebäudes auf dessen Vorhaltung die Versicherungssumme
nicht so weit, daß demselben kein Bedenken weiter übrig bleibr, herabzusetzen
*6 zu erhöhen gemeint ist, tritt die Nothwendigkeit einer Taxirung des Ge-
udes ein.
F. 27.
In solchem Falle muß entweder von einem vereideten Baubeamten oder
von zwei zu diesem Behufe besonders zu verpflichtenden sachversiändigen Bau-
handwerkern mit kunstmäßiger Genauigkeit und mit Zuziehung der Orksobrigkeit
eine förmliche Taxe zu dem Zwecke und aus dem Gesichtspunkte aufgenommen
werden, daß dadurch mit Rücksicht auf die örtlichen Materialienpreise und bil-
liger Berücksichtigung des geringeren Preises derlenigen Fuhren, Handreichun-
gen und anderer, keine technische Kunstfertigkeir erfordernden baulichen Arbeiten,
die der Eigenthümer mit seinem Hauswesen selbst bestreilen kann, der dermalige
Werth derfenigen in dem Gebäude enthaltenen Baumaterialien und Bauarbeicen
festgestellt werde, welche verbrennlich oder sonsi der Zersibrung oder Beschädi-
ung durch Feuer ausgesetzt sind. Alles, was nicht durch Feuer verletzt werden
ann, bleibt also dabei ausgeschlossen. Der dermalige Werth der Bauarbeiten
ergiebt sich bei Gebäuden, die nicht mehr in völlig baulichem Zustande sind,
dadurch, daß deren nach vorslehenden Bestimmungen festgestellter Werth in
dem-