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wischen dem Koͤniglichen Eisenbahn-Kommissariate hier, einerseits, und der
in Coͤln domizilirenden Coͤln-Mindener Eisenbahngesellschaft, vertreten durch
deren Direktion, andererseits, ist heute unter Vorbehalt der landesherrlichen
Genehmigung und der Genehmigung einer Generalversammlung der Aktionaire
der Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft folgender Vertrag verabredet worden:
. 1.
Die Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft verpflichtet sich, unker der Vor-
aussetzung, daß die Stadt Cöln und die in hiesiger Stadt domizilirte Rheini-
sche Eisenbahngesellschaft zum Bau der festen Rheinbrücke zwischen Cöln und
Deutz einen zinsfreien und nicht zurückzuzahlenden Kapitalbeitrag von zusam-
men 500,000 Rthlrn. in fünfjahrigen K### kontribuiren, zur Uebernahme der
Erbauung und des Betriebes der Bahn von Deutz bis Gießen mit einer Zweig-
bahn von Betzdorf nach Siegen und der zum gewöhnlichen Landverkehr und
zum Eisenbahnverkehr einzurichtenden festen Rheinbrücke zwischen Cöln und
Deutz inkl. ihrer Verbindung mit der Rheinischen Eisenbahn am Trankgassen-
thore unter nachstehenden Bedingungen:
S. 2.
Die Bestimmung der Bahnlinie und die Festsetzung des Bauprojekts für
die Bahn und die Rheinbrücke bleibt dem Herrn Minisier für Handel, Ge-
werbe und öffentliche Arbeiten vorbehalten. Derselbe ernennt den technischen
Beamten für die Leitung des Baues der Rheinbrücke und setzt dessen Besol-
dung fest, wie er auch die technische Kontrolle anordnet. on Seiten der
Königlichen Staatsregierung werden der Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft
alle vorhandenen Vorarbeiten für die Cöln-(Deutz) Gießener Bahn und für
die Rheinbrücke, einschließlich der Bauprojekte, unentgeltlich überlassen.
g. 3.
Die Coͤln- (Deutz) Gießener Bahn nebst Zweigbahn von Betzdorf nach
Siegen und die Rheinbruͤcke soll wo moͤglich innerhalb vier Jahren, von Er-
theilung der Konzession resp. von der Bestimmung der Bahnlinie und der Fest-
setzung des Bauprojelts ab gerechnet, im Bau vollendet und dem Betriebe
uͤbergeben sein. Hierbei wird jedoch vorausgesetzt, daß die Beschaffung des
nach g. 5. vorlaͤufig angenommenen Anlagekapitals, mit welcher die Cöln-
Mindener Eisenbahngesellschaft erst nach eingeholter Genehmigung des Staats
vorgehen darf, vor dieser Zeit gesichert ist. Andernfalls lauft die vierjährige
Frist erst von dieser Zeit ab. .
Der Bruͤckenbau wird * und sobald in Angriff genommen, als die
h in ener Eisenbahngesellschaft hiefuͤr zwei und eine halbe Million Thaler
eschafft hat.
. .5.4..
Die rücksichtlich des Postdienstes und der Anlage von Telegraphen
zwischenadem Staate und der Cöln-Mindener Essenbahngeseschaft abgeschlosse-
(Nr. 4206) nen