K. 1.
Alle diejenigen Grundbesitzer, deren Grundsiücke von der Regulirung der
Notte und ihrer Zuflüsse Vortheil haben, werden zum obigen Verbande ver-
einig). Der Verband bildet eine Korporation und hat seinen Sitz in Jossen.
g. 2.
» Dem Verbande liegt ob, den vom Wasserbauinspektor Roeder unterm
5. Mai und 15. November 1854. entworfenen und bei der Revision und Su-
perreviskon genehmigten Regulirungsplan zur Ausführung zu bringen, mit der
Maaßgabe, daß
a) die nähere Feststellung des Binnenentwässerungs-Planes in streitigen Fäl-
len & Regierung in Potsdam im Laufe der Bauaueführung überlassen
bleibt;
) die Aufbringung der Kosien für den Umbau der Schiffahrksschleusen auf
der Notte, sowie die Festsetzung über die künftige Unterhaltung dieser
Schleusen einer nachträglichen Vereinbarung zwischen dem Königlichen
Fiskus und dem Vorstande des Meliorationsverbandes vorbehalten bleibt.
Erhebliche Veränderungen des Regulirungsplanes, welche im Laufe
der Ausführung nothwendig erscheinen, dürfen nur mit Genehmigung des
Ministeriums für die landwirkhschaftlichen Angelegenheiten vorgenommen werden.
Wenn nach erfolgter Ausführung der Entwässerung die Einrichrung von
Bewässerungsanlagen sich als nothwendig und zweckmäßig ergiebt, hat der
Verband dieselben zu vermitteln und nöthigenfalls auf Kosien der speziell dabei
Betheiligten durchzuführen, nachdem der Pln# dazu von dem Ministerium für
die landwirthschaftlichen Angelegenheiten festgestellt ist.
Die Kosten solcher neuen Anlagen, sowie der Unterhaltung derselben
werden von den speziell dabei Betheiligten nach Maaßgabe ihres Vortheils
etragen.
9ouch hat der Meliorationsverband die Unterhaltung gemeinschaftlicher
Abzugêgräben im Meliorationsgebict, die nicht zu den Verbandsanlagen gehö-
ren und durch Beschluß der Regierung in Potsdam unter Schau gesiellt wer-
den, zu überwachen.
g. 3.
Dem Verbande wird für alle zur vollsiändigen Ausführung des Regu-
lirungsplanes und der damit in Verbindung stehenden Anlagen das Recht zur
Expropriation verliehen.
Er ist befugt, die Abtretung oder Veränderung der in der Notte oder
ihren Zuflüssen befindlichen Stauwerke nebst Zubehör gegen Entschädigung in
Anspruch zu nehmen. «
Die zur Ausfuͤhrung der Melioration, insbesondere zur Anlegung der
Kanaͤle, Bruͤcken, Schleusen und Wege erforderlichen Grundstuͤcke, werden im
Mangel der Einigung von dem Verbande nach den Vorschriften des Gesetzes
über die Benutzung der Privatflüsse vom 28. Februar 1843. zur Benutzung
resp. als Eigenthum erworben.
(Nr. 1131.) 617 Danach