stehenden Batterien, und loͤsete endlich das preußische
Heer in die wildeste und regelloseste Flucht auf.
Nun, aber zu spaͤt, erschien Ruͤchel. Er stellte
sich auf dem Sperlingsberge. Der Herlitzgraben und die
Frankendorfer-Brücke waren mit drei Bataillonen besetzt.
Doch er konnte den Siegern, die verfolgend heranstürm-
ten, nur einen schwachen Damm bilden. Er selbst ward
verwundet; sein ganzes Corps, da es kaum erschienen
war, und weder rechts noch links einen Stützpunct ge-
funden hatte, von der Masse der feindlichen Uebermacht
gebrochen, zusammengedrückt, aufgeldst. Nur noch die
zwei sächsischen Brigaden zwischen Iserstedt und Schwab-
hausen setzten, während aller dieser Ereignisse, den Kampf
gegen die Überlegne Gewalt des Feindes unerschütterlich
fort. Als sie aber alles umher gewichen sahen, traten
sie in musterhafter Ordnung den Rückzug nach Capel-
lendorf an. Hier, von den Massen der französischen
Reiterei umzingelt, fochten sie in Vierecken für Ehre
und Leben, bis sie durchbrochen, niedergehauen, oder
gefangen waren. In der verzweiflungsvollen Flucht
blieb den Ueberwundenen kein Trost, als daß das Un-
glück bel Jena durch den Sieg jenes Heeres folgenlos
werde gemacht werden, welches inzwischen unter den Au-
gen des Kdnigs selbst gekämpft habe.
Das preußische Hauptheer hatte sich von dem bei
JFena in der Absicht getrennt, um alle Abtheilungen der
Franzosen vom linken auf das rechte Saale= U#fer zu
werfen, dann bei Laucha und Freiburg über die Unstrut
zu gehen, und vereint mit Hohenlohe nachher allge-
meinen Angriff zu machen. Allein, wie schon gesagt,
hatte man hier vergessen, nicht nur die Höhen bei