Zeigen sich Erkrankte, so ist beim ersten
Erkennen derselben soglelch elne Hals-Blut-
Ader zu öffnen, und nach Beschaffenbelt der
Gebße und Ernährung des Thlers, so wle
vorzüglich auch des Pulses und der, über-
beupt erbhte Lebens-Thärlgkest äußernden,
Erschelnungen bel erwachsenen Pferden oder
OÖchsen die Menge von 1—:—3 Maß Bluts
herauszulassen, und, im Fall nach eia#igen
Stunden der Puls fortdauernd schnell und
etwas hart erscheint, das Blutlassen zu wie-
derholen, auch gleich nach dem ersten Ader-
lassen, wenn fester trockener Mist-Abgang
Statt sindet, erwachsenen Pferden eder Ochsen
ein Gemenge aus elnem Loth sakketrinischer
Aloe und zwei Leth Weinstein oder Deppel-
salz mit eiwas Mehl oder Mus und Waseer
zur Lattwerge gemacht, beijubringen. Das
Begleßen mit kaltem Wasser wird alle —3
Stunden wiederholt, so lange vermehrte
Wärme am ganzen Kdrper wahrgenommen
wird. An der Brust oder dem Triel wird
eln mit Terpentinbhl getränktes Haarseil
gezogen oder ein Leder gesteckt. Bel festerem
Mist-Abgang werden Klostiere von Seifen-
wasser mit Kochsalz alle 2—5 Stunden bel-
gebracht. Erfolgt nach 24 Stunden keln
weicher Mist-Abgang auf die Aloegabe, so
wird solche bei fortgesetzter Anwendung der
Klystiere wiederholt. Beulen oder Geschwül-
ste am Leib oder den Füßen werden einge-
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schultten und nach Abgeng der enthaltenen
Flässizkeit mit Tepentinbhl eilngerieben,
oder mit glühendem Eisen gebrannt und
nachher gleichfalls mit Terpentinkbl einge-
rleben. Das zu reichende Wasser wird noach
obiger Angabe und vorzugsweise mittelst
Salzskure sauer gemacht. Für die Erkrank-
ten sucht man so viel mglich lufeige schattige
Stellen, entfernt von den Gesunden. Sin-
ken die Kräfte, was aus ruhigerem Bench-
men, Mangel an Wärme des Kdrpers,
Hängen des Kopfs u. f. w. abzunehmen ist,
so werden gewürzhafte blitere Mittel, wle
Angelika, Calmus, Wachhelderbeere, Enzlan
u. s. w. auch in Verbindung mit Kampfer
und Salmlak in Latwergenform gereicht,
und die kranken Hautstellen durch vermehr-
tes Einrelben mit Terpentindhl angereitzt.
Stellt sich in dleser Perlode Freßlust ein, so
reiche man in allmähllg stelgender Gabe
mehr trockenes als grünes Futter. Kranken
Schweinen wird soglelch ein Brechmittel
aus Nlesewurz beigebracht, und Blut ent-
zogen; man Sbergleßt sie héufig mit kaltem
Wasser, reicht nach erfolgtem Erbrechen Fri-
derichs = oder Doppelsalz mit Weinstein zu
1 —: Loth alle 5—4 Stunden, bls weiche
Oeffnung erfolgt, gibe saure Milch oder
Molken, unreife saure Früchte, oder Wasser
mit Sauerteig; die Ställe werden so kähl
und luftig als moͤglich erhalten; man sorgt