27. Consistorial-Verordnung,
Die Erhebung des Schulgeldes auf dem Lande
betreffend.
Nach den blöbericgen Erfabrungen haben sich lelrer dle Schulgelderreste in den
Landschulbeztrken mit jedem Johre mehe gehäust und es sind dadurch olelfache Be-
drängnisse suc den Lehre. stand auf dem Lande hervorgerusen worden.
Um nun den Landschullehrern gunächst wenlgstens bel Elubebung der entsteben-
den Schulgelderreste einige Erlelchterung zu verschoffen, verordnet Fürstliches Con-
sillorlum wegen Berichtigung des Schulgeldes auf dem platten Lande mit böckster
Landesberrlicher Genehmigung Folgendes:
. 1.
Dos Schulgeld ilt nach den bellehenden Säßen zu den Kalender-Quartalen
an den Schullehrer zu enerchten.
Nach Ablouf der auf dos Quartal solgenden drel Wochen, jedoch längltens bis
vor Eintritt des nächsten Quartals, hot der Sullehrer der zusländigen Behörde
eln genaues Verzeichniß der auf das vergangene Quarfal im Räckslande verbliebenen
Scdutgelderbeträge, welcke er ulcht länger gestunden oder gänzlich erlassen will, mit
deutlicher Angabe der Schuldner zu überrelchen.
8. 2.
Wegen dieser dem Oeilcht angezeiaten Schulgeiderresle hat dasselbe zuvoͤrderst
noch den Schuldnern eine vier zehntaͤgige Zahlungsftist elnzuraͤumen, nach deren Ab-
lauf aber, folls lnmlttelst weder Bezablung erlolgt, noch gegen die Rickhtigkelt des
ein gemohmten Bektraqs eine Einwendung erboben worden ist, unerwarlet besonderer
Antragstellung, die Exekurlon schleunigst vollst-ecken zu lassen.
Gegen den Fortgong dee Erekutionsversahrens kann sich der Schuldner nur
durch boare Zahlung des Rellberrags oder Vorlegung bezüglicker Qultrung oder Ver-
chtoerklärung des Schullehrers schützen.