— 3602 —
den unter zugeih Unterstügung von Seiten der buondftraßenbauafs= zum großen
Nuchen des nachbarlichen Verkehrs gut und tüchtig hergestellt.
Zu fernerer Hebung des Wegebaues erließen Wir nach angehörtem ständischem
Beirath die Verordnung über Herstellung und Erhaltung der öffentlichen Wege
vom 2. Januar 1856, und begründeten zur speciellen Beaufsichtigung des Wege-
baues eine Straßen= und Wegebauinspection; der Erfolg gereichte Uns zur großen
Befriedigung. Viele bandgemeinden, welche früher ihren Communicatlionswegen
wenig Aufmerksamkeit zugewendet hatten, zeigten nun einen lobenswerthen Eifer
für dieselben, und es läßt sich erwarken, daß binnen kurzer Zeit wenigstens der
größere Theil der Communicationswege in guten und tüchtigen Stand gesett
sein wir
Der Verbesserung der
Landespolizei
wurde die möglichste Aufmerksamkeit gewidmet und namentlich durch die Einsetzung
eines besondern Polizeiamtes und verbesserte Einrichtung der Gendarmerie — Ver-
ordnung vom 24. Juli 1855 — für Hebung dieses Theils der öffentlichen Ber-
waltung gesorgt.
Was insbesondere die Bau= und Feuerpolizei betrifft, so wurden zu deren
Beförderung die Brandverhütungs= und Löschordnung vom 15. November 1855
und die Landbauordnung vom 16. desselben Monats erlassen, auch die Berord-
nungen wegen des Beitricts zu auswärtigen Versicherungsanstalten vom 20. Fe-
bruar 1852, 14. Juli 1853, 14. October 1854 und 3. Januar 1856 betreffen
dieses wichtige Fach der offentlichen Verwaltun ng.
Rhmliche Erwaähnung verdient hier die im Jahre 1849 erfolgte Stiftung
eines Vereins für gegenseitige Brandversicherung in den Ortschaften des hiesigen
Amtsbezirks, welche von Unserer Regierung gern gefördert und möglichst erleichtert
wurde. Ueber einige von dem Vereine zu Förderung seines gemeinnühigen Zweckes
beantragte gesetzliche Bestimmungen und sonstige Bewilligungen werden Wir
Unseren getreuen Ständen Wi 7 bevorstehenden Landtage Mittheilung machen
lassen und deren Gutachten vernehmen
Von höchstem Interesse in- on Hinblick auf den Gang, welchen
Handel und Gewerbe
— diese Hauptnahrungsquelle für die Bewohner Unseres, mit Gaben der Natur
nur mäßig gesegneten Landes — in dem Zeitraume von 1848 bis 18356 gewon-
nen haben.
Wahrhaft lähmend hatten auch hier die Ereignisse von 1848 auf die gewerb-
liche Thäligkeit gewirkt. Viele Hunderte von Arbeitern wurden brodlos, mit banger
Besorgniß blickte man in die Zukunft und konnte sich nicht verhehlen, daß eine