— 23 —
Im Uebrigen gelten für beide Skalen dieselben konstruktiven Bedingungen,
welche in 9. 9 für eine Skala vorgeschrieben sind, und es ist also sür eine
solche Schnellwaage in Absicht auf die Beurkheilung ihrer Eichungsfähigkeit eine
doppelte Prüfung nöthig.
G. 11.
Was die Richtigkeit einer Schnellwaage betrifft, so wird diese vornehmlich
durch die Eintheilung der Skala, die Schwere des Gegengewichtes und die Siel-
lung des Zeigerstriches auf der Hülse desselben bedingt.
Die bänge des kurzen Armes, d. h. die Entfernung des dastpunktes von
dem Unterstützungspunkte de# Balkens, kommt nur soweit in Betracht, als zwi-
schen dieser Länge, der Pfundenzahl des Gegengewichtes, der Entfernung zweier
Theilstriche von einander und der Differenz der zugehörigen Gewichtsangaben
eine bestimmte Bezjehung statkfindet, miltelst welcher die eine dieser Größen aus
den anderen berechnet werden kann. Diese Beziehung besteht darin, daß die Länge
des kurzen Armes sich zu der Entfernung je zweier Theilstriche von einander, wie
die Größe des Gegengewichtes zu der jener Entfernung entsprechenden Gewichts-
differenz verhält.
Bei der Pröfung der Aicheige#n einer vorgelegten Schnellwaage hat man
aber nicht nöthig, auf eine solche Berechnung einzugehen; sondern man kann sich
durch folgendes Verfahren eine genügende Ueberzeugung von der Rlichtigkeit ver-
schaffen.
. 12.
Zuvörderst befreit man den Waagebalken von der aufgeschobenen Hülse und
bringt ihn durch hinreichende Beschwerung des Kastpunktes ins Gleichgewicht.
Eine kleine Störung des lebteren muß dann eine schwankende Bewegung zur Folge
haben, bei welcher die Zunge nach beiden Seiten hin einen Ausschlag von glei-
cher Größe anzeigt.
Nächstdem versieht man den langen Arm wie zum wirklichen Gebrauche mir
dem Laufgewichte, und überzeugt sich, ob die Zunge jedesmal richtig einspielt, wenn
nacheinander der an der Hülse befindliche Zeigerstrich auf zwei möglichst weit von
einander entfernten, Theilstrichen der Skala gestellt wird, während gleichzeitig die
diesen Theilstrichen entsprechenden Belastungen angebracht f sind. Trifft diese Probe
z, so hat man sich nur noch zu öberzeugen, ob der Abstand zwischen jenen Theil-
stichen in so viel gleiche Theile, wie die Differenz der zugehorigen Belastungen