Kopfhöhle.
5§5. 23.
Für die Oeffnung der Kopfhöhle ist ec nothwendig, daß die Haut vom Kopfe ab-
gezogen und der letztere von der Wirbelsäule abgeschnitten wird. Nachdem hicrauf die
auf der Schädeldecke liegenden Weichtheile untersucht und abgelöst worden sind, wird die
Schädeldecke durch Sägeschnitte getrennt. Nur wenn eine Säge nicht beschafft werden
kann, darf ein Meißel benutzt werden. An der Schädeldecke wird die Oberfläche, die
Schnittfläche und die Innenfläche geprüft. Dann wird die harte Hirnhaut an der äußeren
und inneren Oberfläche untersucht. Ferner wird das Verhalten der vorliegenden Theile
der weichen Hirnhaut bestimmt. Nächstdem wird das Gehirn aus der Kopshöhle heraus-
genommen und die Beschaffenheit der weichen Hirnhaut an den Seitentheilen und dem
Grunde des Gehirns, sowie der harten Hirnhaut an den entsprechenden Theilen des
Schädels feslgestellt.
Hieran schlieht sich die Untersuchung der Blulleiter.
Nachdem Größe und Gestalt des Gehirus geprüst worden sind, werden sofort die
Seitenhöhlen des Gehirns eröffnet.
Man ermittelt den Inhalt und die Ausdehmng der Seitenhöhlen, die Beschaffen-
heit ihrer Wandungen und der Adergeflechte
Ferner legt man eine Reihe huatten Schnitte durch die Halbkugeln des Groß-
hirn, durch die gestreiften Körper, die Sehhügel, die Vierhügel, das kleine Gehirn und
das verlängerte Mark und beschreibt die Beschaffenheit dieser Theile. Dabei ist die Aus-
dehnung der dritten und vierten Hirnkammer zu berücksichtigen.
ließlich untersucht man, nachdem die harte Hirnhamt entfernt worden ist, die
Knochen am Grunde und an den Seitentheilen des Schäd
5. 24.
Hieran schließt sich die Untersuchung der auf den Gesichtsknochen liegenden Weich-
theile, der Ohrspeicheldrüse, des Seh= und Gehörorgans. Nachdem ferner der Unterkiefer
vom Oberkieser entfernt worden ist, werden die Zähne, der harte und weiche Gaumen
und die Schleimhant der Backen geprüst. Daun wird der Oberkiefer der Länge nach
und zwar dicht neben der Nasenscheidewand durchgesägt, die Nasenscheidewand herausge-
schnitten tao 1½% Schleimhaut der Nasenhöhlen untersucht.
ließlich ist die etwa nothwendige Oeffnung der Stirn= und Oberkieferhöhlen,
um deren oeses und Beschaffenheit zu ermitteln, und die genauere Untersuchung aller
Kopfknochen auszuführen.
5. 25.
Die Untersuchung der Extremitäten hat im Allgemeinen zu geschehen im Anschlusse
an die anatomische Anordnung der Theile und an elwa vorhandene, im einzelnen Falle
schon von außen sich kennzeichnende Abnormiläten derselben, insbesondere ist bei den in-
fektiösen Krankheiten zu berücksichtigen das Verhalten der großen Blutgefähe, die unter
Umständen ihrem ganzen Verlaufe nach freipräparirt und eröffnet werden müssen, der
hroßen Lymphgefäße mit den sich anschließenden Lymphdrüsen, die slets durch Einschneiden
benau untersucht werden müssen, und der großen Gelenke.