Full text: Gesetzsammlung für das Fürstenthum Reuss Jüngerer Linie. Achtundwanzigster Band. 1912. (28)

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Das Glas ist mit Pergamentpapier zuzubinden und in einer festen Kiste als 
„dringendes Paket“ mit dem Vermerk „Vorsicht“ frankiert einzusenden, nachdem 
die Untersuchungsstelle vorher telegraphisch benachrichtigt ist. 
Zur nachträglichen Feststellung eines Falles werde Blut zur Agglutination 
eingesendet (wie bei Typhus-Widal). 
Diphtherie: Einsendung von Rachenabstrich im Gefäß III. Mit der 
Tupfersonde wird kräftig liber die verdächtige Stelle gestrichen, die Sonde in 
das Aufnahmegläschen zurückgebracht und der Pfropfen fest aufgesetzt. Vor der 
Entnahme darf kein Antiseptikum zum Spülen angewendet werden. Wenn 
schnelle Diagnose erwünscht ist, so ist das Material mit der Aufschrift „durch 
Eilboten, Bote bezahlt“ frankiert dem Institut einzusenden. Es empfiehlt sich, 
bei zweifelhafter Diagnose sogleich Heilserum anzuwenden und dann erst unter- 
suchen zu lassen. Wichtiger ist die Untersuchung der abgelaufenen Fälle vor 
Freigabe in den Verkehr. 
Fleischvergiftung: Einzusenden ist Erbrochenes, Stuhl, bis zu 
10 cem Blut und Reste des verdächtigen Fleisches, jedes für sich in einem 
Gefäß 1 oder II. 
Gonorrhöe: Einsendung von Sekret im Gefäß IV. Bei geringer 
Absonderung entnimmt man das Sekret mit kleinem Wattebausch und breitet es 
damit in dünner Schicht auf beiden Objektträgern aus. Bei reichlicher 
Absonderung bringt man einen Tropfen auf die Mitte des einen Obiektträgers, 
legt den zweiten darauf und zieht beide Gläser unter sanftem Druck wiederholt 
von einander. Dann läßt man beide Objektträger lufttrocken werden und legt 
sie mit der nicht bestrichenen Seite aufeinander und dann in die Watte. Ist 
begründeter Verdacht auf Gonokokken vorhanden und kein Sekret zu erhalten, 
so lasse man den Morgenurin in eine gut gereinigte Selters= oder ähnliche 
Flasche mit Patentverschluß entleeren, packe sie gut umhüllt in ein festes Kistchen 
und sende sie dem Institut frankiert zu; auch ist das Institut bereit, auf Wunsch 
eine passende sterile Flasche einzusenden. 
Jufluenza: s. Tuberkulose. 
Malaria: Bei Beginn des Fiebers Ausstreichen eines Bluttropfens auf 
dem Objektträger mit der Kaute des anderen Objektträgers in dem Gefäße IV. 
Der zweite Objektträger wird in gleicher Weise beschickt. 
Meningitis: Im Beginne möglichst 10 cem Blut oder Lumbal- 
flüssigkeit in Gefäß 1I. Nicht selten gelingt es, die Erreger der epidemischen 
Genickstarre aus dem Nasenrachenraume zu züchten; darum Einsendung von
	        
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