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aus Proben der Gesamtmasse des Materials, mindestens zwei Ausstrichpräparate auf
Objektträgern angefertigt.
Falls sich im Lungenauswurf und Ausflußmaterial aus der Gebärmutter Eiter-
flöckchen nicht finden, kann auch die Antisormin= oder eine ähnlich wirkende Methode
zur Vorbereitung des Materials für den mikroskopischen Nachweis der Tuberkelbazillen
angewandt werden, vorausgesetzt, daß Untersuchungsmaterial in ausreichender Menge
zur Verfügung steht. Zur Ausführung der Antiforminmethode wird ein Teil des
für diesen Zweck zur Verfügung stehenden Materials mit zwei Teilen einer
50 prozentigen Lösung von Antiformin in destilliertem Wasser versetzt. Unter öfterem
Umschütteln des Gemisches tritt die Verflüssigung des Lungenauswurf= oder Gebär-
mukterausflußmaterials in ¼ bis 1 Stunde ein. Nachdem zu der dünnuflüssigen
Mischung des Antiformins mit dem Material unter gutem Umschütteln die gleiche
Menge von 96= oder b0 prozentigem Alkohol oder auch Brennspiritus hinzugefügt
ist, können die elwa darin enthaltenen Tuberkelbazillen mit Hilse einer Zentrifuge
ausgeschleudert werden.
Das Zentrifugieren hat in einer Zentrifuge, die etwa 3000 Unwrehungen
in der Minnie macht, mindestens " Stunde, in einer Zentrisuge, die etva 1500 Um-
drehungen in der Minute macht, mindestens ½ Stunde lang zu geschehen. Nach
¼ (Jostündigem Zentrifugieren wird die in den Zeutrifugenröhrchen über dem Boden-
satze stehende Flüssigkeit abgegossen, durch destilliertes Wasser ersetzt und von neuem
¼7 (½) Stunde lang zentrifugiert, um das Antiformin aus dem Bodensatze zu ent-
fernen. Nunmehr werden aus dem Vodensatze mindestens 2 Ausstrichpräparate auf
Objektträgern angefertigt.
Milch ist in der Weise zur mikroskopischen Untersuchung auf Tuberkel-
bazillen vorzubereiten, daß mindestens 20 cem mit Hilfe ciner Zentrisuge / (“.) Stunde
lang ausgeschleudert und aus dem hierbei sich abscheidenden Vodensatze mindestens
2 Ausstrichpräparate auf Objektträgern hergestellt werden.
Zur Anfertigung der Ausstrichpräparate für die mikroskopische
Untersuchung wird das Material auf sorgfältig gereinigten ungebrauchten Objekt-
trägern möglichst gleichmäßig ausgestrichen. Sobald das auf den Objektlrägern aus-
gestrichene Material lufttrocken geworden ist. wird es in der üblichen Weise über
der Flamme oder durch 5 Minulen langes Einlegen in Methyl= oder Aethylalkohol
fixriert. Wenn das ausgestrichene Material nicht genügend gerinnungsfähiges Eiweiß
enthält, um die Fixierung möglich zu machen, ist dem Material etwas Hühnereiweiß
oder Blutserum zuzusehen. Durch Untersuchung von Kontrollpräparaten ist vorher
sestzustellen, daß die zugesetzte eiweißhaltige Flüssigkeit frei von säurefesten Bazillen
ist. Die Färbung geschieht wie folgt:
1. Färben mit Karbolsuchsin (filtrierte Mischung von 100 cem 5 prozentiger
Karbolsäure und 10 cem gesättigter alkoholischer Fuchsinlösung) während
2 Minuten über der Flamme unter wiederholtem Aufkochen;
2. Behandlung mit 3prozentigem Salzsäurealkohol, bis das Präparat farb-
los erscheint etwa 30 Sekunden lang, und Nachspülen mit Wasser;
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