3. Nachfärben mit gesättigter wässeriger Methylenblaulösung etwa 10 bis
15 Sekunden lang;
4. Abspülen in Wasser.
Der negative mikroskopische Befund in gefärbten Ausstrichpräparaten schließt
nicht aus, daß das Material, aus dem die Ausstrichpräparate angefertigt wurden,
trotzdem Tuberkelbazillen enthält. Ein sicheres Ergebnis liefert nur die Verimpfung
des Materials an Tiere. Deehalb ist die Entscheidung stets vom Ergebnie des Tier-
versuchs abhängig zu machen, wenn der mikroskopische Besund in den gefärbten Aus-
strichpräparaten negativ ist, desgleichen, wenn der mikroskopische Befund irgendelnen
Zweifel läßt, ob etwa in den Präparaten vorhandene tuberkelbazillenähnliche Stäbchen
Tuberkelbazillen sind oder nicht.
b. Verimpfung von Material auf Versuchstiere.
Lungenauswurf und Ausflußmaterial aus der Gebärmutter
können unmittelbar, ohne weitere Vorbercitung, zur Verimpfung auf Versuchstiere
(Meerschweinchen) verwendet werden. Es empfiehlt sich, falls wenig Material zur
Verfügung steht, dieses mit sterilisierter physiologischer Kochsalzlösung so zu ver-
dünnen, daß auf jedes Versuchstier mindestens 2 cem Impfmaterial entfallen.
Milch ist vor der Verimpfung auszuschleudern, und zwar sind für je ein
Versuchstier mindestens 20 cem Milch zu verwenden, die in einer Zentrifuge mit
etwa 3000 Unwrehungen in der Minute mindestens ¼4 Stunde, in einer Zentrifuge
mit etwa 1500 Umorehungen in der Minnte mindestens ½ Stunde lang auszu-
schleudern sind. Der hierbei sich abscheideude Rahm und Bodensatz sind nach Ab-
gießen der Magermilch zu mischen und als Impfmaterial zu verwenden. Stehen
zur Impfung für ein Meerschweinchen 80 cem Milch oder mehr zur Verfügung,
so kann von der Verimpfung der Rahmschicht Abstand genommen werden.
Kot ist vor der Verimpfung zur Abtötung von Begleitbakterien, die Meer-
schweinchen rasch töten können, mit Antiformin zu behandeln. Etwa 30 g des zu
untersuchenden Kotes werden mit 15 cem Antiformin und 55 cem destilliertem
Wasser vermischt, die Mischung wird 2 bis 3 Stunden slehen gelassen und während
dieser Zeit öfters umgeschüttelt. Nach 2 bis 3stündigem Stehen wird die Mischung
/ (7)) Stunde lang zentrifugiert und sodann die hierbei in den Zentrisugenröhrchen
von dem Bodensatze sich abscheidende Flüssigkeit abgegossen. Ist dies geschehen, so
wird der Bodensatz mit 10 cem destilliertem Wasser aufgeschwemmt, durch sterilisierte
(ausgekochte) Gaze oder grobe Leinwand geseiht und je die Hälfte der durchgeseihten
Flüssigkeit an Meerschweinchen verimpft.
Die vorgängige Behandlung mit Antiformin kann auch bei Lungenauswurf
und Ausflußmaterial aus der Gebärmutter angewandt werden, wenn sich zeigen
sollte, daß nach Verimpfung dieses Materials häufiger vorzeitige Todesfälle bei den
Impftieren eintreten. Bei Lungenauswurf und Ausflußmaterial aus der Gebär-
mutter ist jedoch das Antiformin in ctwa 5prozentiger Mischung zu verwenden.