Object: Gesetzsammlung für das Fürstenthum Reuss Jüngerer Linie. Zwanzigster Band. 1883-1890. (20)

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terhalten mußte. Seinen ihm untergeordneten Feldherren 
uͤberließ er es, Muth und Ausdauer der Soldaten durch 
Beispiel und Hinweisen auf bessere Zukunft rege zu erhal- 
ten. Ausgezeichnet thaͤtig bewies sich auch hier Wrede, 
der Oberbefehlshaber der Bayern. Es ist nie vergessen 
worden, mit wie unermüdeter Thätigkeit er das Loos sei- 
ner verwundeten und kranken Krieger zu mildern wußte, 
wie er mit rastloser Anstrengung für den nothdürftigen 
Unterhalt der in Reih und Glied Stehenden sorgte, aus 
den entferntesten Gegenden Lebensmittel herbeitreiben 
ließ ), und durch sein Beispiel unerschütterlichen Gleich- 
muthes so manchen vom unerhörten Elend Gebeugten 
mit neuem Muth aufrichtete. HOoch vermochte er das 
Unmdgliche nicht, nämlich den Fortschritten allgemeiner 
Jerstdrung Einhalt zu thun. Als der Donner von den 
Wällen der Stadt Polozk (11. September) dem Heer 
den an den Ufern der Moskwa erfochtenen Sieg kund 
that, waren die Reihen der Bayern so gelichtet, daß sie 
nicht mehr stark genug waren, die bisher vertheidigten 
Fahnen in offener Feldschlacht decken zu konnen. Diese 
mußten daher an das Kriegscomissariat zur weitern Auf- 
bewahrung geschickt werden (21. September). Eine der 
Divisionen konnte den beschwerlichen Vorpostendienst nicht 
mehr allein bestreiten, beide Divisionen mußten es ge- 
meinschaftlich thun. Ganze Haufen verwundeter und 
kranker Bayern zogen, theils gänzlich zum Felddienst 
unbrauchbar, theils unfähig beim Heere Genesung zu 
  
*) Es war der Oberstlieutenant Treuberg, welcher die von 
dem General Graf Wrede angeordneten Maßregeln zu 
Verpflegung der Bayern mit seltener Thätigkeit und Einsicht 
in Vollzug setzte.
	        
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