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Drüsentheile: Die Drüsengeschwulst wird unter Actherspray
durch einen Schnitt gespalten und ein hinreichend
großes Stück derselben exstirpirt und in ein
weithalsiges Pulverglas gethan.
Drüseneiter: Ist die Drüsengeschwulst schon in Eiterung iber-
gegangen, so wird sie gespalten und der Eiter
in einem weithalsigen Pulverglas aufgefangen.
Blut: Durch Einstich mit sterilisirter Lanzette in die
sorgfältig gereinigte Haut (Fingerspitze, Ohr-
läppchen u. s. w.) des Kranken werden Bluts-
tropfen gewonnen und auf möglichst viele Deck-
gläschen übertragen.
Hat ein Einschnitt gemacht werden müssen,
so wird das dabei auofließende Blut in einem
Pulverglas aufgefangen.
Lungenauswurf, Lungenödemflüssigkeit und Urin des Kranken werden in
starkwandige Gläser gefüllt.
b. von der Teiche.
Die Obduktion der Leiche ist in der Regel nur soweit auszuführen, wie
die Sicherung der bakteriologischen Diagnose beziehungsweise die Gewimung des
geeigneten Untersuchungomaterials es erfordern. Meist wird es genügen, der
bereits in den abgedichteten Sarg gelegten Leiche folgendes Material zu entnehmen:
1.
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—.
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eine geschwollene Lymphdrüse (möglichst einen sogenannten primären
ubo),
Hein etwa wallnußgroßes Stülck der durch einen Schnitt am linken
Rippenbogen zugänglich gemachten Milz,
. 10 bis 20 cem Blut, das zweckmäßig einer Vena jugularis entnommen
wird.
Falls ein Bubo nicht aufzufinden ist oder der Verdacht auf
Lungenpest besteht, so sind die Brusteingeweide vorsichtig heraus-
zunehmen und die Lungen auf pneumonische Herde zu untersuchen.
Unter solchen Umständen sind
aus erkrankt oder verdächtig befundenen Lungentheilen ein oder einige
etwa wallnußgrosße Stücke zu entnehmen.
Die Organstücke werden zusammen, das Blut für sich, in ein
weithalsiges Pulverglas gethan.