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'VIII. Verordnung
vom 6. Juli 1888, betreffend die Verleihung der Enteignungsbefugniß
für den Erwerb des zur Herstellung der Eisenbahnlinie Arnstadt-
Saalfeld erforderlichen Grundbesitzes an die Königliche Eisenbahn-
direktion zu Erfurt.
Wir Georg, von Gottes Gnaden Fürst zu Schwarzburg 2c.
urkunden und verordnen hiermit:
Nachdem der Bau einer Eisenbahn von Arnstadt nach Saalfeld nach Maßgabe
des zwischen Preußen, Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen-Meiningen und Schwarzburg-
Sondershausen abgeschlossenen Staatsvertrags vom 6. Januar 1888, (Ges., Samml.
S. 11) durch Erlaß Seiner Majestät des Königs von Preußen vom 14. Mai 1888
(Preuß. Ges= Samml. S. 99) der Königlich Preußischen Eisenbahndirektion zu
Erfurt übertragen worden ist, so verleihen Wir derselben auf Grund des art. 1
des gedachten Staatsvertrags und des Gesetzes vom 21. Februar 1873 über die bei
Anlegung von Eisenbahnen erforderlichen zwangsweisen Enteignungen (Ges Samml.
S. 25) das Expropriationsrecht Behufs der Erwerbung des zur Bahnaulage nöthigen
Grundes und Bodens und der etwa erforderlich werdenden vorübergehenden Be-
nutzung fremder Grundstücke nach Maßgabe der Gesetze vom 7. Dezember 1868
(Ges. Samml. S. 507), vom 21. Juni 1872 (Ges. Samml. S. 121) und vom
28. März 1885 (Ges.= Samml. S. 7) und werden nach art. 19 des Gesetzes vom
7. Dezember 1868 zur Entscheidung über die Nothwendigkeit und den Umfang der
zwangsweisen Abtretungen, sowie über die zu gewährenden Entschädigungen inner-
halb der Gränzen der Gesetze vom 21. Juni 1872 und 28. März 1885 einen be-
sonderen Commissar bestellen.
Urkundlich unter Unserer eigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Fürst-
lichen Insiegel.
So geschehen
Rudolstadt, den 6. Juli 1888.
(L. S.) Georg, Fürst zu Schwarzburg.
v. Starck.