302 Inmãnien. (November 27. — Dezember 25.)
beauftragt den Kriegsminister, ein neues, konservatives Kabinet zu
bilden. Dieses tritt am 17. zusammen und hat folgende Zusammen-
setzung: Mano Präsidium und Inneres, Lahovary Aeußeres, No-
setti Justiz, Ghermane Finanzen, General Vladesco Krieg. Mary-
hyloman Arbeiten. Paucesco Domänen. Da Holban das ihm an-
gebotene Portefeuille des Unterrichtsministeriums aus rein perfön-
lichen Gründen ablehnt, so übernimmt der Justizminister Rosetti
interimistisch auch das Unterrichtsministerium.
27. November. (Die Kammern) werden mit einer Thron-
rede eröffnet, welche die guten Beziehungen Rumäniens zu allen
Mächten konstatiert. Die finanzielle Lage des Landes sei zufrieden-
stellend. Am Schlusse der Thronrede werden verschiedene Gesetzes.
vorlagen angekündigt, darunter auch solche, welche sich auf die Ver-
vollständigung der Armeeorganisierung beziehen.
27. November. Der Senat wählt General Floresko mit
66 gegen 13 Stimmen der Liberalen wieder zum Präsidenten.
28. November. (Deputiertenkammer.) Die Regierung
erringt einen Sieg, indem der Kandidat der Konservativen, Georg
Cantacuzene, mit 85 Stimmen zum Präsidenten gewählt wird. Der
vormalige Minister-Präfident Catargi erhielt 54, der Kandidat der
liberalen Dissidenten, Demeter Bratiano nur 23 Stimmen. Zu
Vizepräsidenten wurden gewählt: Pogor Triandafil, der Bürger-
meister von Bukarest, Protpovescu und Holban.
21. Dezember. (Adreßdebatte.) Anläßlich der Adreßdebatte.
die dem König überreicht werden soll, kommt es in dem Senat zu
lebhaften Debatten. Fleva, ein Mitglied der Oppofition, spricht
von einer persönlichen äußeren Politik des Königs. Der Minister
des Auswärtigen, Lahovary, antwortet, der König wende seinen
persönlichen Einfluß nur im Interesse des Landes an. Die Re-
gierung sei nicht verantwortlich für Artikel in auswärtigen Jour-
nalen, könne auch nicht eine so große Redefreiheit wie die oppo-
sitionelle Partei haben. Nachdem sodann die Amendements abgelehnt
waren, wird die Adresse mit 73 gegen 11 Stimmen angenommen.
25. Dezember. (Demission des Senatspräsidiums.) Der
Präsident Florescu nebst den beiden Vizepräsidenten reichen die De-
mission ein, weil der Senat entgegen dem Antrage Florescus das
Bertrauen der Regierung zum Parlament betont hatte. Der Senat
nimmt mit 50 gegen 42 Stimmen die Demission des Präsidenten
Florescu und mit 48 gegen 12 Stimmen die Demission des Vize-