Full text: Gesetzsammlung für das Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt. Fünfundsiebzigster Jahrgang. 1914. (75)

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Bei der Prüfung der Fangvorrichtung ist zu beachten, daß beim Bruche oder 
gefahrdrohender Dehnung eines Seiles das andere bei dem Versuch, den Fahrkorb 
mit einem Seile hochzuziehen, der Gefahr gewaltsamer Zerreißung ausgesebt ist, 
weil außer der Last die starke Pressung der Fangkeile zu überwinden ist, die beim 
Anziehen, obwohl die Keile nur für die Abwärtsbewegung eingreifend hergestellt 
werden, zunächst noch wächst. Fangvorrichtungen, die es zulassen, den Fahrkorb 
nach dem Fangen ohne ÜUberanstreugung des Seiles hochzuziehen, sind daher be- 
sonders empfehlenswert, auch mit Rücksicht darauf, daß die Passagiere andernfalls 
nur mit besonderen Schwierigkeiten aus dem Fahrkorbe herausgeholt werden können. 
Bei der Berechnung der Biegungsspannung von Drahtseilen ist der Elastizitäts- 
modul zu 20000 kg Umm anzunehmen. Flußstahlseile über 50 kg/Jmm sowie 
Tiegelstahlseile über 120 kgmm Bruchfestigkeit dürfen ohne Nachweis der Festig- 
keit nicht zugelassen werden. Tiegelstahl über 180 kg mm Bruchfestigkeit darf 
nicht verwendet werden. Diese Bestimmungen gelten auch für Seile an Lasten- 
fahrstühlen. 
Zu § 14. 
Die Forderung des 9 14 II bedingt bei Auwendung von Kontakten oder 
Magnetverriegelungen, daß bei Unterbrechung eines Kontaktes oder einer Magnet- 
verriegelung — sei es, daß diese absichtlich oder infolge Durchbreunens der Siche- 
rung, Verschmorens der Magnetwickelung oder Anlehnens oder Offnens einer 
Tür erfolgt — die Betätigung der Steuerung oder die Weiterfahrt des Fahrstuhls 
verhindert wird. Der Betrieb des Fahrstuhls muß bis zur Beseitigung der Mängel 
unmöglich sein. Unter der Steuerung sind nicht notwendig die äußeren Steuerungs- 
teile (Hebel, Kurbel, Druckknöpfe und dergl.) zu verstehen, sondern alle Teile, deren 
Betätigung erforderlich, aber auch ausreichend ist, um die Aufzugsmaschine in Gang 
zu sezen oder zum Stillstand zu bringen. 
Zu § 15. 
Bei der Prüfung der Druckknopfsteuerungen ist insbesondere darauf zu achten, 
daß die Kontaktwirkung nicht schon bei losem Anlehnen der Tür oder durch An- 
wendung nnlanterer Hilfsmittel, wie Federn, Hilfsbrücken und dergl. eintritt und 
daß die Beseitigung von Schutzkappenleisten oder andere Verschlußteile der Magnet- 
verriegelung soweit erschwerl wird, daß es dazu besonderer Werkzeuge, wie Schranben=
	        
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