456 XXXI.
Die Aufschichtung von Materialien jeglicher Art darf nur in Haufen von höchstens 10 „
Länge, 5 m Breite und 1,5 m Höhe erfolgen. Zwischen den einzelnen Haufen sind Zwischen-
räume von 1 m senkrecht zur Uferkante und von 2 m parallel zur Uferkante frei zu lassen.
Die Aufstellung von Gerüsten, Elevatoren rc. für das Aus= und Einladen ist nur aus-
nahmsweise und mit Genehmigung der technischen Bezirksbehörde gestattet.
88.
Werden die Be= oder Entladungsarbeiten ausgesetzt, ohne daß es die Wasserverhältnisse
erfordern, so kann die Entfernung des Schiffes von der Anlandestelle verfügt und das im
Schiffsregister nächstfolgende Schiff zur vollständigen Aus= und Einladung zugelassen werden.
§ 9.
d
Für die Benützung der Neckarvorländer zum Be- oder Entladen von Schiffen, Flößen
u. s. w., sowie zum Lagern von Gegenständen gilt der vom Stadtrath mit Genehmigung des
Bürgerausschusses und der zuständigen Staatsbehörden erlassene Tarif.
8 10.
Die zum Transport der Materialien nach oder von den beiderseitigen Neckarvorländern
benutzten Fuhrwerke dürfen leer oder beladen zur Nachtzeit und über Sonntag auf den Vor—
ländern stehen bleiben, wenn sie ordnungsmäßig neben oder in unmittelbarer Nähe der Steine
(Kiesfiguren) aufgestellt werden, jedoch nur, solange der Neckar die Vorlandhöhe noch nicht
erreicht hat, und aus dem oberen Gebiet kein Steigen gemeldet wird.
8 11.
Materialien, die auf den Uferböschungen oder in den Abfuhr- und Steigewegen umher—
liegen und nicht zu den Lagergütern gehören, müssen auf den Böschungen spätestens binnen
2 Stunden nach Be= oder Entladen eines Schiffes beziehungsweise nach Wegschaffen von ge-
lagerten Gütern, und in den Wegen längstens jeweils Abends beseitigt werden. Geschieht
dies nicht, so werden sie vom städtischen Dienstpersonal als herrenloses Gut gesammelt, auf
den städtischen Lagerplatz verbracht und dort zu Gunsten der Stadtgemeinde verwerthet.
§ 12.
Die Stadtgemeinde übernimmt für die auf den Neckarvorländern gelagerten Güter
keine Verantwortlichkeit. Eine Bewachung derselben Seitens der Stadtgemeinde findet nicht statt.
Die Benützung eines Platzes darf 3 Wochen nicht überschreiten; die Gestattung der
Lagerung ist indessen jederzeit widerruflich.
Werden die gelagerten Güter nicht innerhalb der angegebenen Zeit beziehungsweise binnen
einer Woche nach erfolgtem Widerruf weggeschafft, so ist die Stadtgemeinde berechtigt, diese
Güter auf Kosten des Empfängers zu entfernen und in einem Lagerhause niederlegen zu lassen.
Eignen sich die Güter nicht zur Lagerung in einem Lagerhause, so werden sie öffentlich
versteigert, und es erhält der Empfänger den Erlös nach Abzug der Lagergelder und der sonst
erwachsenen Kosten.