— 120 —
Zusammenhange mit Leer-, Hüft-, Blind- und Grimmdarm herausgeschnitten und der Grimm—
darm vor dem Mastdarm abgeschnitten. Nunmehr kann der Darm in gerader Linie aus—
gestreckt und an der Gekrösansatzstelle aufgeschlitzt werden. Der Untersuchung des Darmkanals
hat stets diejenige des Gekröses mit seinen Lymphknoten, Lymph- und Blutgefäßen voraus—
zugehen. Alsdann wird die Milz vom Netze abgelöst und dieses herausgeschnitten.
2. Die weitere Zerlegung und die Untersuchung der in der Bauchhöhle gelegenen Organe
erfolgt wie beim Pferde.
5. Offnung und Untersuchung des Halses.
8 14.
(1) Zunächst sind die großen Gefäße und Nerven zu untersuchen. Dann wird der Kehl-
kopf im Zusammenhange mit Zunge, Gaumensegel, Schlundkopf (Schlund), Luftröhre und
Speiseröhre herausgeschnitten. Wenn Herz und Lunge schon vor der Untersuchung der Hals-
organe herausgenommen worden sind, ist darauf zu achten, daß kein Teil der Speiseröhre
oder Luftröhre in der Brusthöhle verbleibt.
(2) Nunmehr werden die einzelnen Teile, z. B. Kehlkopf, Luftröhre, Speiseröhre usw,
vollständig geöffnet und ihre Beschaffenheit festgestellt. Dabei sind die Muskeln des Kehlkopfs,
die Schleimhaut des Kehlkopfs und der Luftröhre, die Lymphknoten am Halse, die Mandeln,
die Schilddrüse, die Speicheldrüsen und die Ohrtrompeten zu beachten. Schließlich ist das
Verhalten der Halswirbelsäule und der Halsmuskeln festzustellen. Veränderte Abschnitte der
Wirbelsäule werden am besten nach beendigter Zerlegung herausgenommen.
6. Offnung und Untersuchung der Schädelhöhle.
15.
Die Haut ist vom Kopfe abzuziehen, und der Kopf selbst vom ersten Halswirbel abzu-
schneiden. Nachdem hierauf die Weichteile, die den Schädel bedecken, abgetrennt worden sind,
wird die Oberfläche der Schädeldecke geprüft. Dann wird die Schädeldecke durch Sägeschnitte
abgetrennt. An der Schädeldecke werden sowohl die Schnittflächen wie die Innenfläche unter-
sucht. Darauf wird die äußere Oberfläche der harten Hirnhaut geprüft. Sodann wird die
harte Hirnhaut zunächst auf der einen Seite abgetrennt und zurückgeschlagen, um die Be-
schaffenheit ihrer inneren Oberfläche und der vorliegenden Abschnitte der weichen Hirnhaut zu
bestimmen, und demnächst dasselbe an der anderen Seite ausgeführt. Jetzt wird der Sichel-
fortsatz vom Siebbein abgetrennt und zurückgeschlagen. Dann wird das Gehirn heraus-
genommen und die Beschaffenheit der weichen Hirnhaut an den Seitenteilen und am Grunde
des Gehirus bestimmt. Nachdem ferner die Größe und Gestalt der Hirnwindungen festgestellt
worden ist, werden die Seitenkammern des Gehirus geöffnet. Hat man dann den Inhalt und
die Ausdehnung der Seitenkammern, die Beschaffenheit ihrer Wandungen und der Ader-
geflechte ermittelt, so legt man eine Reihe glatter Schnitte durch die Halbkugeln des Groß-