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stoßen mit den Hörnern; Ziegen beißen mitunter auch in Geräthe. Schließlich erfolgt
unter Lähmungserscheinungen der Tod.
6. Die Wuth bei Schweinen äußert sich durch große Aufregung und Unruhe;
sie reiben und scheuern sich an der vernarbten Bißstelle, speicheln und schäumen viel und
grunzen mit heiserer Stimme. Sie beißen in Gegenstände und gehen auch auf andere
Thiere los, um sie mit den Zähnen zu verletzen. Nach kurzem Bestehen der Krankheit
wird das Krankheitsbild von der allmälich zunehmenden Schwäche und Lähmung des Körpers
beherrscht und die Thiere sterben am 2. bis 4. Tage der Krankheit.
Die Oeffnung der Kadaver wuthkranker Thiere liefert nur geringfügige Ver-
änderungen, die in denjenigen Fällen, in denen die Thiere nicht krepirt, sondern getödtet
sind, oft ganz fehlen. Bei der Sektion wuthkranker Hunde finden sich gewöhnlich im
Magen und zuweilen auch im Darmkanale fremdartige Stoffe (Holzsplitter, Stroh, Leder-
stückchen, Haare, Gras rc.); dagegen fehlt im Magen und Dünndarm der gewöhrliche
Nahrungsbrei. Die Schleimhaut des Kehlkopfes, der Rachenhöhle und des Verdauungs-
kanals ist entweder stellenweise oder in einer größeren Ausdehnung entzündlich geröthet.
Das Blut in den großen Gefäßen und im Herzen hat eine duntkle und dickflüssige
Beschaffenheit.
Mit Ausnahme der fremdartigen Substanzen im Magen finden sich bei den andern
Hausthieren ähnliche Veränderungen.
Alle Kadaver der an der Tollwuth verendeten Thiere unterliegen verhälnißmäßig
schnell der Fäulniß. "
Früher wurde allgemein angenommen, daß die Tollwuth bei den Hunden und Katzen
auch durch Selbstentwicklung entstehen könne und daß dieselbe nur bei den übrigen Haus-
thieren und beim Menschen stets auf Ansteckung durch den Biß wuthkranker Thiere beruhe.
Neuere Erfahrungen haben aber als sehr wahrscheinlich ergeben, daß auch bei den
Raubthieren (Hunden und Katzen) die Tollwuth nur dann sich ausbildet, wenn der An-
steckungsstoff wuthkranker Thiere durch Bißwunden oder durch Belecken und Begeifern an
wunden Hautstellen vorher auf sie übertragen worden ist. Die in manchen Jahren beob-
achtete allgemeine Verbreitung der Tollwuth unter den Hunden erklärt sich einerseits aus
der Vernachlässigung der polizeilichen Tilgungsmaßregeln und andererseits aus der großen
Ansteckungsfähigkeit der Seuche.