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3. Die Lektüre beschräukt sich in den beiden unteren Klassen auf das Lesebuch oder
eine Chrestomathie. Kurze Erzählungen, Fabeln u. s. w. sind auswendig zu lernen und mit
sorgfältiger Beachtung der richtigen Aussprache vorzutragen.
4. In den beiden oberen Klassen werden größere Abschnitte aus einer Chrestomathie
oder zusammenhängende gut gewählte Stücke aus den Schriftstellern der klassischen Periode
oder der modernen Zeit gelesen, wie etwa Montesquien (considérations sur les causes
de la grandeur et de la décadence des Romains), Voltaire (histoire de Charles Xll),
Michaud (histoire de la l. croisade), Ségur (histoire de Napolékon). Guizot
(histoire de Charles I.), Villemain (cours c#e littérature frangaise), Mignet
(bistoire de la révolution), Thiers (expédition dEgypte, Campagne CDltalie en 1800),
Laufrey (histoire de Napoléon), ebenso geeignete Dramen von Racine, Corneille,
Molière, Seribe, Sandeau.
8 13.
Arithmetik, Mathematik, Physik, mathematische Geographie.
1. Die Arithmetik umfaßt die bekannten vier Spezies in ganzen und gebrochenen
Zahlen sowie die Proportionen und Progressionen mit ihren Anwendungen auf das bürger-
liche Leben. «
2. Die Mathematik (Algebra und Geometrie) bewegt sich lediglich innerhalb des Ge-
bietes der Elementarmathematik; ausgeschlossen sind die der höheren Mathematik angehörigen
Gebiete der Kombinationslehre und der analytischen Geometrie.
3. Die Physik wird unter Anwendung einfacher Apparate zur praktischen Demon-
stration physikalischer Thatsachen in zwei Jahreskursen und je zwei Wochenstunden gelehrt.
Der Unterricht soll sich, von den allgemeinen Eigenschaften der Körper ausgehend, auf die
wichtigsten Abschnitte der Elementarphysik erstrecken.
4. Die mathematische Geographie soll in der unten angegebenen Vertheilung mit Be-
nützung eines guten Telluriums und eines großen Globus gelehrt und durch Beobachtung
des gestirnten Himmels unterstützt werden.
Der Lehrstoff wird vertheilt, wie folgt:
5. Erste Klasse: Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division ganzer Zahlen; die
vier Operationen mit benannten Zahlen; Zerlegung einer ganzen Zahl in Faktoren; Prim-
zahlen; Kennzeichen der Theilbarkeit einer Zahl durch die einzifferigen Zahlen (die Zahl 7
ausgenommen); relative Primzahlen; Uebung im Kopfrechnen.
6. Zweite Klasse: Bestimmung des größten gemeinschaftlichen Theilers zweier Zahlen;
kleinstes gemeinschaftliches Vielsaches mehrerer Zahlen; die gewöhnlichen Brüche; ihre Um-