Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1836. (2)

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2. Insonderheit haben dieselben Wegzugsakteste, Reisepässe, Wanderbücher, Dienst- 
zeugnisbücher oder ähnliche Documenke in dem Falle, wo der Empfän, ger seinen bisherigen 
Aufenthalt aufgiebt und dafern nicht die Ausweisung des ersteren durch Polizeigesetze gebe- 
ken wird, bei Bermeidung des Ersatzes der durch ein entgegengesetztes Iasahren verkürzten 
Abgabenbeträge, nicht eher zum Abgange zu autorisiren, als bis der # Betheiligke sich über 
die Entrichtung seiner seic der letzten allgemeinen Slteuerberichtigung gefälligen Beiträge 
ausgewiesen hat. 
2. Der vorstehend angeordneken Nachweisung und der ohne solche erfolgenden Vor- 
enthaltung der tegikimationsdocumenre bedarf es jedoch bei denjenigen Personen nicht, welche 
Gehalt, Wartegeld oder Pension aus Stagkscassen beziehen und sich deshalb über die Steu- 
eremrichtung bei derjenigen Cassenbehörde auszuweisen verbunden sind, bei welcher sie jene 
Bezüge erheben. 
4. Da über die Steuerbeiträge der Gewerbsgehülfen, sowie derjenigen Personen, 
welche in Privardiensten stehen, nicht diesen selbst, sondern deren Handwerksmeistern oder 
Dienstherrschaften zu quittiren ist; so ist, dafern Personen gedachter Art ihren bisherigen 
Aufenthaltsort mit einem anderen vertauschen, die Bescheinigung uͤber die bis dahin erfolgte 
Berichtigung der Steuer, Seiten der Einnahme dieses Orts, mittelst kurzer Bemerkung 
im Wander- oder Dienstzeugnisbuche selbst zu bewirken. 
5. Jeder Steuerpflichtige, mit der oben unter 3. gedachten Ausnahme, hat sich da— 
ruͤber, daß er die seit der zuletzt vorhergegangenen allgemeinen Steuerberichtigung gefaͤlligen 
Beitraͤge vollstaͤndig erlegt habe, demnaͤchst bei der Cinnahme des Ortes auszuweisen, an 
welchen er sich, um daselbst seinen Aufenthalt zu nehmen, wendet. 
6. Diese Nachweisung ist Seiten der betreffenden Einnahme, bei eigner Vertretung 
des durch Zuwider haudeln verkuͤrzten Abgabenbetrags, spaͤtestens dann zu erfordern, wenn 
ein neu eingezogener Bewohner den ersten Steuerbeitrag bei ihr entrichtet. 
7. Wer die vorsiehend unter 2. erforderte Nachweisung genuͤgend nicht zu ertheilen 
vermag, ist den gesetz- und tarifmaͤssigen Steuerbeitrag auf die Zeit bis zur letzten allgemei- 
nen Steuerberichtigung zuruͤck zu erlegen gehalten, im Falle sich ergebender Hinterziehung 
(§. 68. des Gewerbe- und Personalsteuergesetzes) aber zur Untersuchung und Strafe zu 
ziehen. 
Dresden am 3ten September 1836. 
Die Ministerien der Finanzen und des Innern. 
von Zeschau. Nostitz und Jänckendor f. 
Schutze.
	        
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