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2. in allen veterinärpolizeilichen Angelegenheiten den zuständigen Verwaltungs—
behörden von Amtswegen beiräthig zu sein.
82.
Die Bezirksthierärzte haben sich nicht nur mit den Fortschritten der thierärztlichen
Wissenschaft gehörig bekannt zu machen und sich überhaupt wissenschaftlich fortzubilden,
sondern ganz besonders auch mit Allem, was in das Gebiet der Veterinärpolizei ein—
schlägt, namentlich mit den in Sachsen in Bezug auf das Veterinärwesen und die
Thierkrankheiten geltenden Gesetzen, Verordnungen und sonstigen Vorschriften auf das
Genaueste vertraut zu machen.
83.
Seine Berufsgeschäfte hat der Bezirksthierarzt den bezüglichen Vorschriften gemäß
mit Eifer, Pünktlichkeit, Gewissenhaftigkeit und strenger Uneigennützigkeit zu besorgen
und bei Erstattung von Berichten oder Anzeigen an Behörden, sowie bei Abgabe von
Gutachten die strengste Wahrheit und Unparteilichkeit zu beobachten. Er darf unter
keinem Vorwande von Denen, mit welchen er bei der ihm obliegenden Aufsicht, oder
bei Ausführung der ihm ertheilten Aufträge amtlich irgendwie in Beziehung kommt,
Geschenke oder Gaben annehmen oder durch die Seinigen annehmen lassen.
84.
In und außer dem Dienste muß das Verhalten des Bezirksthierarztes ein durchaus
gesetzliches und ein seiner amtlichen Stellung würdiges, überhaupt ein solches sein,
welches Achtung und Vertrauen begründet.
85.
Die Bezirksthierärzte haben sich denjenigen Verrichtungen, welche denselben, be—
ziehentlich nach Maßgabe der gegenwärtigen Instruction, als den vom Staate angestellten
Veterinärpolizeibeamten obliegen, mit Rücksicht auf die ihnen dafür zufließende Be—
soldung aus der Staatskasse ohne besondere Entschädigung zu unterziehen, indem ihnen
nur dann, wenn sie wegen amtlicher Verrichtungen Reisen zu unternehmen haben,
besondere Auslösungen und Fortkommenvergütung nach den, in diesen Beziehungen
geltenden Bestimmungen zukommen.
Die bezüglichen Liquidationen sind von den Bezirksthierärzten bei den Amtshaupt-
mannschaften zur Prüfung, Feststellung und Berichtigung einzureichen.
86.
Die den Bezirksthierärzten in Bezug auf ihre amtliche Thätigkeit und ihr sonstiges,