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S. 58.
1 Jedem Reisenden ist die Mitnahme seines Reisegepäcks insoweit unbeschränkt gestattet, als
die einzelnen Gegenstände zur Versendung mit der Post geeignet sind (vergl. §§. 1, 2, 5 und 6).
. Kleine Gegenstände, die ohne Belästigung der anderen Reisenden im Personenraum unter-
gebracht werden können, dürfen die Reisenden unter eigener Aufsicht bei sich führen.
m Anderes Reisegepäck muß der Postanstalt zur Verladung übergeben werden. Oie Uebergabe
an Postschaffner und Postillone ist an Orten, an denen sich Postanstalten befinden, unzulässig.
Das Reisegepäck muß, wenn ein bestimmter Werth angegeben wird, den für Packete mit Werthangabe
gegebenen Bestimmungen entsprechend verpackt, verschlossen und bezeichnet sein (§8§. 15 und 16) die
Bezeichnung muß, außer dem Worte Reisegepäck“-, den Namen des Reisenden, den Ort, bis zu welchem
die Einschreibung erfolgt ist, und die Werthangabe enthalten. Bei Reisegepäck ohne Werthangabe
bedarf es einer Bezeichnung nicht.
Ir Das Reisegepäck, soweit es nicht in den Personenraum mitgenommen werden darf (U)), muß
spätestens 15 Minuten vor der Abfahrt der Post unter Vorzeigung des Fahrscheins bei der Postanstalt
eingeliefert werden. Erfolgt die Einlieferung später, so hat der Reisende auf die Mitbeförderung des
Gepäcks nur dann zu rechnen, wenn durch dessen Annahme und Verladung der Abgang der Post nicht
verzögert wird. Wenn Reisende von einer Post auf die andere oder von einem Bahnzuge auf die
Post unmittelbar übergehen, wird das Gepäck stets umgeschrieben, so lange es überhaupt noch möglich
ist, den Reisenden zu der Weiterfahrt mit der Post ohne Versäumniß anzunehmen.
Vv Der Reisende erhält über das eingelieferte Reisegepäck einen Gepäckschein. Die Auslieferung
des Reisegepäcks erfolgt nur gegen Rückgabe des Gepäckscheins.
g. 59.
1 Jedem Reisenden ist auf das der Post übergebene Reisegepäck ein Freigewicht von 15 Kilo-
gramm bewilligt.
. Für das Mehrgewicht des Reisegepäcks ist bei der Einlieferung Ueberfrachtporto zu ent-
richten. Dieses beträgt für jedes Kilogramm oder den überschießenden Theil eines Kilogramms:
1) bei Beförderungen bis 75 Kilometer 5 Pf.) mindestens 25 Df.;
2) bei Beförderungen über 75 Kilometer 10 Pf.) mindestens 50 Df.
. Ist der Werth des Reisegepäcks angegeben, so wird die Versicherungsgebühr für jedes Stück
selbständig erhoben. Diese Gebühr beträgt ohne Unterschied der Entfernung 5 Pf. für je 300 Mark
oder einen Theil von 300 Mark, mindestens jedoch 10 Df.
IV Haben mehrere Reisende ihre Plätze auf einen Fahrschein genommen, so ist das Frei-
gewicht für die auf dem Fahrscheine vermerkte Anzahl von Personen nur dann von dem Gesammt-
gewichte des Gepäcks in Abzug zu bringen) wenn die Personen zu einer Familie oder zu einem Haus-
stande gehören.
Reisegepäck.
Ueberfracht-
porto und
Versicherungs-
gebühr.