Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1903. (69)

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nur wenig. Husten besteht in der Regel nicht, und wenn er durch Zufall erregt wird, 
ist er kräftig und laut. 
7. Die innere Körperwärme 
wird mit einem amtlich geprüften Thermometer, am besten einem sogenannten Maximal- 
thermometer festgestellt. Sie beträgt bei gesunden 
Rinden 3p7½7,5 bis 39,50 C., 
Kälbern, Schafen und Ziegen . 39,0 = 40, 5% C., 
Schweinen 38,5 --40,00 C. 
Wenn die Körperwärme über oder unter den vorgenannten Temperaturen liegt, so 
ist anzunehmen, daß die Tiere erheblich krank sind. 
II. Gesundheitszeichen der Schlachttiere in geschlachtetem Zustande. 
Die für die Untersuchung wichtigsten Körperteile (88 22, 23) zeigen bei gesunden 
Tieren folgendes Verhalten: 
1. Blut. 
Das aus der Schlachtwunde fließende Blut sieht rot aus, es ist leichtflüssig und ge— 
rinnt zu einem Blutkuchen, welcher bald die Gestalt des Gefäßes, in dem das Blut auf- 
gefangen wurde, annimmt. Die Gerinnung kann durch Umrühren des frisch aufgefangenen 
Blutes verhindert werden. 
2. Lungen. 
Die kurz nach dem Tode aus der Brusthöhle genommenen Lungen fallen in der Regel 
zusammen. Ihre Oberfläche ist glatt und glänzend. Die Farbe ist gelblichrosarot, später 
dunkelrot. Von der Schnittfläche der Lungen und aus den Luftröhrenästen läßt sich meist 
weißer oder rötlicher Schaum ausdrücken. Die gesunde Lunge fühlt sich weich-elastisch an. 
Ein in Wasser geworfenes Stück gesunder Lunge schwimmt. 
3. Herzbeutel und Herz. 
Im Herzbeutel gesunder Tiere ist eine geringe Menge klarer, farb= und geruchloser 
Flüssigkeit vorhanden. Die Außen= und Innenflächen des Herzbeutels und des Herzens 
sind glatt und glänzend. Die Farbe des Herzfleisches ist rotbraun, die Konsiftenz derb, 
besonders an der linken Herzkammer. Die Herzfurchen sind mit weißem oder geblich- 
weißem Fettgewebe angefüllt. 
4. Leber. 
Die Leber gesunder Tiere zeigt eine glatte und glänzende Oberfläche; die Farbe ist 
rotbraun (lebenswarm hellbraun, später dunkelbraun, bei fetten, häufig auch bei hoch-
	        
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