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bis Bohnengröße entwickeln. Die Haut ist an den erkrankten Körperstellen, besonders im
Gesicht und an den Augen geschwollen. Daneben bestehen stärkere Tränenabsonderung,
Schleimfluß aus der Nase, Verringerung der Freßlust, allgemeine Abgeschlagenheit.
Nach 3 bis 4 Tagen wird der Inhalt der Knötchen eitrig. Auf der Mitte bildet sich
eine Einsenkung und auf der Oberfläche ein schwarzbrauner Schorf, der in 8 bis 14 Tagen
mit Zurücklassung einer Narbe abfällt. Bei vielen Schafen erfolgt eine sehr reichliche
Pockenentwickelung und mit derselben eine stärkere Entzündung der Haut. Die an manchen
Stellen dicht nebeneinander entstehenden Knötchen vereinigen sich zu flachen, höckerigen
Geschwülsten, die sich im weiteren Verlaufe nicht selten zu größeren Geschwürsflächen
umgestalten. Hiermit ist eine schwere Störung des Allgemeinbefindens und Abmagerung
verbunden.
Bei der Polizeibehörde ist Anzeige zu erstatten (88 14, 32). Der Beschauer hat
Hände und Arme zu desinfizieren (8 16); vergl. auch Anhang Nr. 2. Sofern das All—
gemeinbefinden erheblich gestört ist (§ 11) oder eine Entzündung der Haut mit aus-
gebreiteter Bildung von Eiter oder Jauche besteht (§ 30 Nr. 10), bleibt die Schlacht-
vieh= und Fleischbeschau dem Tierarzte vorbehalten. Auch in anderen Fällen darf die
Erlaubnis zur Schlachtung, sofern die Seuche durch den beamteten Tierarzt noch nicht
festgestellt ist, nur unter der Bedingung erteilt werden, daß die ganze Haut zur Ver-
fügung des beamteten Tierarztes in einem geeigneten Raume aufbewahrt wird (§ 15).
Das Fleisch ist genußtauglich (8 40).
9. Die Rinderpest.
Die Rinderpest ist eine in Deutschland fremde Seuche, welche außer Rindvieh auch
Schafe, Ziegen und andere Wiederkäuer befallen kann.
Die ersten Krankheitserscheinungen sind nicht eigenartig; sie bestehen in Schüttelfrost,
allgemeiner Mattigkeit und frühzeitigem Versiegen der Milch. Nach diesen Vorboten
zeigen die Tiere beschleunigtes Atmen, fleckige oder verwaschene Rötung der sichtbaren
Schleimhäute, aufgehobene Freßlust, starken Durst, Verzögerung des Kotabsatzes. Später
macht sich ein zunächst wässeriger, dann wässerig-schleimiger Ausfluß aus Augen, Nase,
Scheide sowie Speichelfluß bemerkbar. Der Kot wird allmählich dünnflüssiger, schließlich
stellt sich starker Durchfall unter Kolikerscheinungen und starkem Afterzwang ein, wobei
die Entleerungen schleimig, übelriechend und zuweilen mit Blut gemischt sind und die
Tiere sehr schnell abmagern. Nach 3 bis 4 Tagen treten die der Rinderpest eigentüm-
lichen Veränderungen auf. Besonders an der Schleimhaut der Lippen, der Zunge, der
Backen, des Zahnfleisches, der Nase und der Scheide bilden sich hirsekorn= bis erbsengroße,
etwas erhabene Flecken oder Striemen, welche sich bald mit grauweißem, talgähnlich-