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Platinschale eingedampft und verascht. Die Asche ist nach dem ersten Abschnitte gemäß II
unter 1 weiter zu behandeln. Bei der Untersuchung der Margarine kann das beim
Schmelzen dieses Fettes sich absetzende Wasser sogleich auf Borsäure geprüft werden.
2. Nachweis von Formaldehyd.
50 8 Fett werden in einem Kolben von etwa 500 cem Inhalt mit 50 cem Wasser
versetzt und erwärmt. Nachdem das Fett geschmolzen ist, destilliert man unter Einleiten
von Wasserdampf 25 cem Flüssigkeit ab. Das Destillat ist nach dem ersten Abschnitte
gemäß !] unter 2 weiter zu behandeln.
3. Nachweis von Alkali= und Erdalkali-Hydroxyden
und -Karbonaten.
a) 30 g geschmolzenes Fett werden mit der gleichen Menge Wasser in einem mit
Rückflußkühler versehenen Kolben von etwa 500 cem Inhalt vermischt. In das Gemisch
wird ½ Stunde lang strömender Wasserdampf eingeleitet. Nach dem Erkalten wird der
wässerige Auszug filtriert.
b) Das zurückbleibende Fett wird darauf nach Zusatz von 5 cem konzentrierter
Salzsäure in gleicher Weise, wie unter a angegeben, behandelt.
Alsdann ist das klare Filtrat von a auf 25 cem einzudampfen und nach dem Er-
kalten mit verdünnter Salzsäure anzusäuern. Bei Gegenwart von Alkaliseife scheidet sich
Fettsäure aus, die mit Ather auszuziehen und nach dem Verdunsten desselben als solche
zu kennzeichnen ist. Entsteht jedoch beim Ansäuern eine in Ather schwer lösliche oder
gelblichweiße Abscheidung, so ist diese gegebenenfalls nach der folgenden Ziffer 4 unter b
auf Schwefel weiter zu prüfen.
Das klare Filtrat von b wird durch Zusatz von Ammoniakflüssigkeit und Ammonium-
karbonatlösung auf alkalische Erden geprüft.
4. Nachweis von schwefliger Säure und deren Salzen und von
unterschwefligsauren Salzen.
a) Zur Bestimmung der schwefligen Säure und der schwefligsauren Salze werden
50 8# geschmolzenes Fett in einem Destillierkolben von 500 cem Inhalt mit 50 cem
Wasser vermischt. Der Kolben wird darauf mit einem dreimal durchbohrten Stopfen
verschlossen, durch welchen drei Glasröhren in das Innere des Kolbens führen. Von
diesen reichen zwei Röhren bis auf den Boden des Kolbens, die dritte nur bis in den
Hals. Die letztere Röhre führt zu einem Liebigschen Kühler; an diesen schließt sich
luftdicht mittels durchbohrten Stopfens eine kugelig aufgeblasene U.Röhre (sogenannte
Peligotsche Röhre).