Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1908. (74)

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Wird einer der genannten Stoffe gefunden, so braucht auf die übrigen nicht weiter untersucht zu werden. 
Jedes der für die Durchschnittsprobe von 500 ꝗ entnommenen Pleischstückchen ist in Hũlften 
eu æerlogen. Für die Untersuchungꝗ ist æunũchst die eine Hälfte aller Einaelproben möqlichst frin æu 
æerkleinern und gut durchæaumischen, die andere Hdlffe dagegen ür eine efroc notscendzg vwerdende 
Nachprüfung unvermischt au belassen. Von dieser Mischung werden die angegebenen Mengen für die 
Einzelprüfungen verwendet. 
Bei Untersuchungen von Pökellake und von Konservesalz finden die unten angegebenen Vorschriften 
sinngemäße Anwendung. Die Untersuchung der Lake und des Konservesalzes hat derjenigen des Fleisches 
voranzugehen. 
1. Nachweis von Borsäure und deren Salzen. 
50 der Feznzerkleinerten Pletschmasse werden in einem Becherglase mit einer Mischunꝗg von 
50 cœcm MWasser und 0,s com Salesäure vom Spezijischen Geibicht I124 zu einem gleichmàssigen Brei gu#t 
durchmischt. Nach halbstündigem Stehen wird das mit einem Uhrglase bedeckte Becherglas, unter aeit- 
uweiligem Umrüihren, I3 Stunde in einem siedenden Wasserbad erhitet. Abdann wird der noch warme 
Inhalt des Becherglases auf ein Gazeftuch gebrachf, der Flerschräckstand abgepresst und die erhaltene 
Flilssigkeit durch ein angefeuchtetes Filter gegossen. Das Filtrat wird nach Zusate von Phenolphtolein 
mit 1/ 70 Vormak - Watronlauge schicach alkalisch gemacht und bis auf 26 com eingedampft. 5 Ccem von 
dieser Mlüsezqeit 20erden mit O, 6 ceom Salzscktere vom Speszfischen Geicicht I24 angesäuert, filtriert und 
auf Borsũure mit Kursctemzmpapier 1) geprift. Dies geschiel# zn der Weise, doss ein etia & om langer und 
1 cm breiter Streen gegldtffeles Kursemanpap:er Sis ur Ralben Tange mazt der angesduerten F#essegkezt 
durchfeuchtet und auf einem OUhrglase von etiua 10 cm Durchmesser bei 60 bes 70° getfrocknetf wird. 
Zeiyt das mif der sauren Flass#rrcie befer#chtete Kurktmenpapier Nach dem Trochkhnen Keine Sechtbare 
Verandereng der ursprüngqlchen gelben Farbe, dann entf#üflt das Flessch kezne Borsdure. 181 qagegen 
eine vötliche oder orangerote Fürbung entstanden, dann bettpfft man das in der Farbe verduderte 
Papier meat einer 2 prozentzgen Lösung von wasserfretiten Vatrtumkarbonat. LZntsteht Merdterda 
ein rvotbrauner Fleck, der sich in seiner Farbe nechft von dem rotbraunen Hleck unterscheidet, der durch 
dee Watriccmkarbonaflöseng atf reinen Kir#smnpapzer eræeugt wird, oder eine Fvofurokeffe Färbuny, 
#80 enthũlt das Fleisch eben/’alls Keine Borsdure. Kntstehnt dagegen qurch die Wat’iump'karbonatlösung 
ein Kauer Flecr, dann ist die Gegentoeart der Porsdtre nachgerczesen. Bez atcozoketfen Fürbungen 
eend in Zueifelsfũllen ist der Ausfall der Flammenreduktion ausschlaggebend. 
Dee Flammenreaktzon ist in olgender Weise auszu/Mren- 5 ccm der viccstchndegen ak#ralische: 
Müiissiꝗgkeit werden in einer Platinschale eur Trockne verdampft und verascht. Zur Herstellung der 
Asche wird die verkohlte Substane mat etua 20 com heissem MWasser ausgelaugt. Nachdem die Kolle 
bei Meiner Flamme vokllstckhndey verascht rcorden ist, fügt man die ausgelaugte Fliissiqkeit hRinau und 
brinꝗgt sie æunächst auf dom Wasserbad, alsdann bei etio 1202 C zur Trockne. Die so ersaltene 
lockere Asche wird mit einem erkalteten Gemische von 5 ccm Methajlalkohol und 0, 6 com konent##zerter 
Schicefelsdttre sorgfältiy zerrieben und unfe Benufzung vweiterer ô com Methijlalkohol in einen Exrlen- 
meerkolben vom 100 ccm I Kalt gebracht. Man lässt den verschlossenen Kolben unter mehrmaligem 
Umschitfelm / Sfnde lang stehen; alsckann wird der Methajlalkonol aus einem Wasserbade von SO bis 850 
boliskändeg abdestlert. Das DeseMat 2oird in ein Glũschen von 40 cem Inhalt und etioo 6 em Höõhe 
gebracht, welches mit einem eweimal durchbohrten Stopfen verschlossen wird, durch den 2 Glasröhren 
in das Innere führen. Die eine Röhre reicht bis auf den Boden des Gläschens, die andere nur bis 
1) Das Kurkumupapier to#ird dutrch einmaliges Tränken von weissem Filtrierpapier mit einer Lõeung von 
01 9 Kurkumin n 100 cem 90progentigem Alkohol hergestellt. Das getrocknete Kurkuminpapier ist in gut verschlossenen 
Gefässen, vor Licht geschũtæet, aufsubewahren. 
Das Kurkumin vwird in folgender Weise hergestellt: 
30 9 Feines bes 100°% getrochenetes Kurk#mat#urzelpulter (Cureuma longa) werden im Sori-fschen, 
Eatrattumspparat zundchst 4 Sä#nden lang mit Pefrolcumdtler ausgesogen. Das 80 entfektete und 
etrochnefe Puluer toird asckann in demselben 4pparat mit Reissem Benso! 8 bis 70 Stunden lang, unter 
Anwendung von 700 cce Benzol, erschöpft. Zem Erkitzen des Benzofs gann ein Olgzerenbad von 715 
bis 1990% vert#endet cberden. Beim Ertalten der Ben2ollösung Scheidef 9400 inners#dtb 12 Stunden das Jür 
die Herstellung des Kurkuminpapfers zu verwendende Kurkumm ac. 
1908. 11
	        
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