Contents: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

62 Das Erzgebirge. 
das nur am Keilberg durch das dicht herantretende Duppauer 
Gebirge zum Engtal wird. Unterhalb dieser Enge ist es 
mit großen und kleinen basaltischen Kegeln, Kuppen und 
Tafelbergen besetzt. Die flachwellige Ebene von Komotau 
und Saaz leitet zu dem ganz ebenen Brüxer Becken hinüber, 
aus dem die Biela nach Osten abfließt. Hier ist der Abhang 
des Gebirges am steilsten, 700 m hoch fällt die Gebirgs- 
mauer unvermittelt ab. Hier fehlt auch die Vorterrasse, die 
längs des Egertales als deutlich sichtbarer Staffelbruch dem 
Gebirgskamm vorgelagert ist. Zu diesem steigt man vom 
Südfuß in nur zwei Stunden empor. 
Der Kamm hat meist das Gepräge einer gewellten 
Hochfläche mit aufgesetzten breiten Bergrücken, Kuppen und 
Tafelbergen. Die höchsten Erhebungen liegen auf böhmischem 
Boden nahe dem Südabsturz. Große Wälder, auf sächsischer 
Seite meist besser gepflegt als auf böhmischer und von guten 
Forststraßen durchzogen, bedecken den größten Teil des 
Kammes. An manchen Stellen finden sich noch Moore. 
Das größte ist der Kranichsee an der Grenze des Vogt- 
landes, 961 m hoch auf dem Hauptkamm gelegen, jetzt mit 
niederen Kiefern bepflanzt, die ihn inmitten der weiten 
Fichten= und Tannenwaldungen abheben. Im Sommer 
trocknet er oft bis auf einige Tümpel aus, bei feuchter 
Witterung gleicht er einem großen Schwamm, der nur zum 
Teil von dem mitten hindurchziehenden Grenzgraben ent- 
wässert wird. Vom Kranichsee zieht die Wasserscheide über 
900 m hoch, auf böhmischem Gebiet sogar bis über 1000 m 
ansteigend, zum höchsten Punkt Sachsens, dem Fichtelberg 
(1215 m), einem langen Rücken mit zwei Gipfeln. Auf 
dem höheren liegt die höchste Wohnstätte Sachsens, das ge- 
räumige Unterkunftshaus des Erzgebirgsvereins. Es ist 
dauernd bewohnt und mit einer meteorologischen Station 
versehen. Von hier bietet sich ein typisches Bild der Nord-
	        
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