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Für die Zeit des Vorbereitungsdienstes kann dem Bewerber außer der Vergütung
von Dienstreisen eine Besoldung gewährt werden.
Der Vorbereitungsdienst umfaßt in der Regel einen Zeitraum von mindestens
18 Monaten, von denen 15 bei einer Gewerbeinspektion und drei bei einer Behörde
der inneren Verwaltung zu verbringen sind. Die Zuweisung zu den genannten Be-
hörden erfolgt durch das Ministerium des Innern. Der Bewerber ist während des
Vorbereitungsdienstes lediglich den Weisungen des Vorstandes der jeweilig in Be-
tracht kommenden Behörde unterstellt.
Die Vorstände der den Vorbereitungsdienst leitenden Behörden haben Zeugnisse
über den Erfolg des Vorbereitungsdienstes, die Eignung des Bewerbers für den Ge-
werbeaufsichtsdienst (Fassungsvermögen, Gewandtheit im mündlichen und schrift-
lichen Ausdruck sowie im persönlichen Verkehre mit anderen, insbesondere mit Unter-
nehmern und Arbeitern, Taktgefühl und dienstliche wie außerdienstliche Führung)
auszustellen.
§ 4. Nach Beendigung des Vorbereitungsdienstes hat sich der Bewerber einer
Prüfung vor einem Prüfungsamte zu unterwerfen, dessen Vorsitzender und Mit-
glieder vom Ministerium des Innern ernannt werden.
Der Bewerber hat die Zulassung zur Prüfung beim Prüfungsamte nachzusuchen.
Voraussetzung für die Zulassung zu dieser Prüfung ist, daß der Vorbereitungsdienst zu
befriedigenden Erfolgen geführt und der Bewerber sich für den Gewerbeaufsichts-
dienst geeignet erwiesen hat (§ 3 Absatz 4). UÜber die Zulassung zur Prüfung ent-
scheidet das Ministerium des Innern.
Bei der Meldung zur Prüfung hat der Prüfling eine Gebühr von 30 X zu zahlen.
Bei der Wiederholung der Prüfung ist diese Gebühr nochmals zu entrichten.
8 5. Die Prüfung für den Gewerbeaufsichtsdienst zerfällt in eine schriftliche
und eine mündliche.
86. Bei der schriftlichen Prüfung hat der Prüfling zwei Arbeiten anzu-
fertigen, deren Gegenstände vom Vorsitzenden des Prüfungsamtes festgesetzt und die
dem Gebiete "
a) des praktischen Gewerbeaufsichtsdienstes,
b) des Staatsrechts, des Verwaltungsrechts, des Gewerberechts und des Ver-
sicherungsrechts oder der Volkswirtschaftslehre oder der Unfallverhütung
und Gewerbehygiene
entnommen werden.
Die bei der Anfertigung der Arbeiten benutzten Hilfsmittel und Werke sind im
Texte oder am Schlusse der Arbeit vollständig anzugeben.