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Das Mauerwerk ist im Keller von noch ganz guter Beschaffenheit, im Sockel dagegen
zeigen sich viele verwitterte Steine. Das Stockgemäuer läßt keine Verwitterung und auch
keine Abweichung vom senkrechten Stand wahrnehmen; es befindet sich übrigens in der
Mitte der nördlichen Giebelmauer ein Riß, der vom Sockel aufwärts in schiefer Richtung
1,5 m lang ist und an beiden Mauerflächen bemerkt wird. Das Riegelgemäuer sowie das
Plattendach sind vorschriftsmäßig unterhalten.
Was die Beschaffenheit der Zimmermannsarbeiten an dem Pfarrhause betrifft, so
sind an einigen Fensterriegeln, Sparren und Dachlatten Spuren von Fäulniß wahrge-
nommen worden. Sämtliches Holz hat die erforderliche Stärke und ist, so viel bemerkt
werden kann, mit Ausnahme der erwähnten Defekte, in gutem Zustande.
Die Zeit der Erbauung des Pfarrhauses ist nicht bekannt; es wird nach gründlicher
Erwägung seiner dermaligen baulichen Beschaffenheit noch einen Zeitraum von 90 Jahren
ausdauern, wenn eine sorgfältige Unterhaltung stattfindet.
Mit dem Neubau des Pfarrhauses, die vorgeschriebenen Räumlichkeiten enthaltend,
wird nach den jetzigen Preisen der Baumaterialien und Taglöhne im ganzen ein Kosten-
aufwand von 14400 verbunden sein.
Der Werth der Fuhr= und Handdienste berechnet sich hiebei auf 1500 J4, daher der
Aufwand noch 12900 /X beträgt. Das neue Haus verspricht eine Dauer von
280 Jahren.
Der Werth des alten Materials, nach Abzug der Abbruchskosten, wird zu 320 M
geschätzt, welcher von dem letzteren Aufwand abzuziehen ist.
Die Waschküche steht abgesondert vom Wohnhaus, in der nördlichen Ecke des Hofes,
ist außen 5,2 m lang, 3,8 u breit und im Licht, 2,6 m hoch, mit einem Satteldach be-
deckt. Die Wände sind von Bruchsteinen 0,43 m stark erbaut und in keinem guten Zu-
stande, was auch mit Ausnahme zweier gut beschaffener Fenstergitter bei allen übrigen
Theilen des Gebäudes der Fall ist.
Die Dauer desselben beträgt noch 20 Jahre.
Eine neue Waschküche wird kosten 860 „/X, worunter 90 ¾ für Fuhr= und Hand-
dienste; der Materialwerth des alten Baues ist 30 4, die Dauer des neuen 200 Jahre,
hienach der Neubauaufwand 740 4
Die Scheuer und die Stallung befinden sich unter Einem Dache und haben
eine Länge von 13,8 m und eine Breite von 10 m. Die Höhe bis unter das Gebälke
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