Lehrziel.
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Lehrer besondere Anweisung zu geben, daß dabei den behördlichen Bestimmungen
nachgegangen, Schaden verhindert, Ausrottung seltener Pflanzen, Tierquälerei u. a. m.
vermieden werden.
5. Zu genauer Auffassung und Einprägung ist im Unterrichte seitens des Lehrers
und der Schülerinnen vom Zeichnen (einfacher, schematischer Figuren) Gebrauch zu
machen. ·
6. Beschreibungen des Angeschauten und Beobachteten müssen die Schülerinnen
nach und nach ohne Hilfe geben können.
7. Wo es angeht, sind reifere Schülerinnen zu eigenen einfachen Versuchen anzu-
regen. Zu Ubungen im Bestimmen der Pflanzen sind sie nur mit Maß anzuhalten,
bei physikalischen und chemischen Ubungen angemessen zu unterstützen und vor Schädi-
gungen zu schützen.
8. Das gedächtnismäßige Lernen ist auf das Notwendigste zu beschränken; ab-
schließende Zusammenfassungen und Wiederholungen sind aberregelmäßig vorzunehmen.
9. Wissenschaftliche Kunstausdrücke sind bei den Besprechungen nur insoweit einzu-
führen, als es unbedingt geboten erscheint; wohl aber ist stets auf Klarheit und Be-
stimmtheit des Ausdrucks zu halten.
10. Empfiehlt sich auch nicht selten der deduktive Gang (vom Vermuten eines
Gesetzes zum bestätigenden Versuche u. ä.), so schreitet der Unterricht doch in der
Regel, von Einzeldingen und Einzelvorgängen ausgehend, unter steter Mitarbeit der
Schülerinnen von Erklärung und Vergleichung weiter zur Gewinnung der wichtigsten
Begriffe und Gesetze und zur Kenntnis des Systems, scharf zwischen Hypothese und
sicherem wissenschaftlichen Ergebnisse scheidend und dem Abirren der Phantasie und
vagen metaphysischen Spekulationen vorbengend.
Bescheidenheit und Ehrfurcht gegenüber den Problemen und höchsten Fragen
des Natur= und Menschenlebens sind natürliche sittliche Wirkungen eines besonnenen
und erzieherisch ernst geleiteten naturwissenschaftlichen Unterrichts, für den trotz aller
Fortschritte der Erkenntnis eine unermeßliche Summe des Wunderbaren, Unerforsch-
lichen bestehen bleibt.
:.B. Studienanstalt.
§ 48. Genauere Kenntnis der Lebenserscheinungen der Pflanzen und Tiere und
der gegenseitigen Beziehungen zwischen den Organismen sowie des Baucs und
Lebens des menschlichen Körpers; genauere Kenntnis der wichtigsten Erscheinungen
und Gesetze der Physik und Chemie; Verständnis der Vorgänge und ihrer Bedeutung
für das Leben der Natur und des Menschen, insbesondere für Haus= und Volkswirt-
schaft und menschliche Gesundheit.