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214.
Auf die Anzeige des Besitzers oder seines Vertreters von der erfolgten Abheilung
der Pocken sind die Schafe ohne Verzug amtstierärztlich zu untersuchen.
8 215.
Nach der amtstierärztlich festgestellten Abheilung der Pocken kann die Polizei—
behörde die Ausfuhr aller den Absperrungsmaßregeln unterworfenen Schafe zum
Zwecke sofortiger Abschlachtung unter den im 8 213 angegebenen Bedingungen ge—
statten.
8 216.
(1) Wird die Seuche bei Treibherden oder bei Tieren festgestellt, die sich auf
dem Transport befinden, so hat die Polizeibehörde die Weiterbeförderung zu ver—
bieten und die Absonderung der Tiere anzuordnen (§ 19 Abs. 1, 4 des Gesetzes).
(2) Auf Antrag des Besitzers kann die Polizeibehörde, wenn die Herden oder
Tiere binnen 24 Stunden einen Standort erreichen können, wo sie durchseuchen oder
abgeschlachtet werden sollen, die Weiterbeförderung dorthin unter der Bedingung ge-
statten, daß die Herden oder Tiere unterwegs weder fremde Gehöfte betreten noch
mit anderen Schafen in Berührung kommen. Die Polizeibehörde hat in diesem
Falle die Sicherungsmaßregeln anzugeben, unter denen die Weiterbeförderung er-
folgen darf (vgl. § 213).
(s3) Vor Erteilung der Erlaubnis zur Überführung der Herden oder Tiere in
einen anderen Polizeibezirk zum Zwecke der Durchseuchung ist bei der Polizeibehörde
des Bestimmungsorts anzufragen, ob die Tiere dort Aufnahme finden können. Zu-
treffendenfalls ist ebenso wie im Falle der Überführung in einen anderen Polizei-
bezirk zum Zwecke der Schlachtung die Polizeibehörde des Bestimmungsorts von dem
bevorstehenden Eintreffen der Tiere rechtzeitig zu benachrichtigen.
8217.
(1) Bei größerer Seuchengefahr (vgl. § 223) können neben den in den §§ 205
bis 213 für die verseuchten Gehöfte vorgeschriebenen Maßregeln noch folgende An-
ordnungen für die verseuchten Orte und deren Feldmarken, nötigenfalls auch für ein
größeres, ohne Rücksicht auf Feldmarkgrenzen zu bemessendes Gebiet von der Polizei-
behörde getroffen werden:
a) Alle Schafe des Seuchenorts sind unter polizeiliche Beobachtung zu stellen
mit der Wirkung, daß ihre Ausfuhr nur mit polizeilicher Genehmigung und
zum Zwecke der sofortigen Schlachtung unter Einhaltung der Vorschriften des
§ 213 erfolgen darf.