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oder Holzschachtel eingeschichtet werden. Grüne Pflanzen dürfen auf keinen Fall zum
Verpacken verwendet werden, weil sie, dicht geschichtet, Wärme erzeugen und damit
die Fäulnis der Fische beschleunigen.
Erwünscht ist die Einsendung von nicht nur 1 oder 2, sondern möglichst von
3 bis 6 Fischen.
2. Die Versendung kranker oder toter Fische hat mit größter Beschleunigung
— Eilpaket — zu erfolgen, doch ist möglichst zu vermeiden, daß die Sendung an Sonn-
und Feiertagen am Bestimmungsort eintrifft. Die Adressierung hat zu erfolgen
an die Königliche Tierärztliche Hochschule,
Abteilung für Fischkunde,
Dresden-A., Zirkusstraße 40.
3. Jeder Sendung ist eine ausführliche Schilderung der Begleitumstände der
Erkrankung beizufügen. Darin sollen der Umfang und die Dauer der Fischerkrankung,
die mutmaßlichen Krankheitsursachen, die äußerlich sichtbaren Krankheitserscheinungen
und sonstige auffällige Beobachtungen (Beschaffenheit und Reinheit des Wassers,
Pflanzenwuchs, Absterben von Kleinlebewesen, Untergrund, Art der Fütterung) mög-
lichst genau dargestellt werden, damit die Untersuchungsstelle sofort weiß, wohin sie
ihr Augenmerk zu richten hat. Der Bericht ist daher auch gleichzeitig mit der Absendung
der Fische und nicht erst nach dieser einzureichen.
4. Wird vermutet, daß die Fischerkrankung oder das Fischsterben auf Verun-
reinigung des Fischwassers mit Industrie-Abwässern zurückzuführen ist, so ist eine
Wasserprobe unter Zuziehung eines einwandfreien Zeugen sachgemäß zu entnehmen.
Die Probe wird in eine vorher mit heißem Wasser gut gereinigte Flasche von
etwa 1 Liter Inhalt eingefüllt und mit neuem Korkstopfen verschlossen. Jede Flasche
ist genan mit Datum und Bezeichnung der Entnahmestelle zu versehen und sorgsam
verpackt auf dem schnellsten Weg an
den Chemiker Dr. Haupt in Bautzen
einzusenden.
Es sind an folgenden Stellen Proben zu entnehmen:
a) oberhalb der mutmaßlichen Schädigungsstelle, wo die Fische noch gesund sind,
b) unterhalb der Schädigungsstelle, wo sich eben die ersten Anzeichen des Fisch-
sterbens geltend machen,
Tc) an den mutmaßlichen Einleitungsstellen schädlicher Abwässer, beziehentlich von
diesen selbst.