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Geseh- und Verordnungsblatt
für das Königreich Sachsen.
7. Stück vom Jahre 1916.
Inhbalt: Nr. 28. Gesetz wegen zeitweiliger Abänderung des Schonzeitgesetzes vom 22. Juli 1876
und des Kaninchengesetzes vom 25. Juni 1902. S. 39. — Nr. 29. Gesetz, die weitere
Ausführung des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche vom 18. August 1896
betr. S. 40. — Nr. 30. Gesetz, die Ansiedlung von Kriegsteilnehmern betr. S. 41.
Nr. 28. Gesetz
wegen zeitweiliger Abänderung des Schonzeitgesetzes vom 22. Juli 1876
(G.= u. V.-Bl. S. 299) und des Kaninchengesetzes vom 25. Juni 1902
(G.= u. V.-Bl. S. 246);
vom 30. April 1916.
Wagn, Friedrich August, von GOTTES Gnaden König
von Sachsen usw. usw. usw.
verordnen hierdurch mit Zustimmung Unserer getreuen Stände wie folgt:
§ 1. Für die Jahre 1916/17 wird unter Aufhebung von 83 Ziffer 2 des
Schonzeitgesetzes der Abschuß von weiblichem Edel- und Damwild sowie Kälbern
beider Wildarten schon vom 15. August an gestattet.
8 2. § 4 Absatz 6 des Gesetzes, die Schonzeit der jagdbaren Tiere betreffend,
vom 22. Juli 1876 (G.= u. V.-Bl. S. 299 flg.) findet im Jahre 1916 auch auf
Fasanen Anwendung.
§8 3. Dem §3 des Gesetzes, die wilden Kaninchen betreffend, vom 25. Juni
1902 (G.= u. V.-Bl. S. 246), wird folgender Absatz 4 eingefügt:
Die Grundbesitzer sind zudem ermächtigt, die auf ihren Grundstücken
auftretenden wilden Kaninchen selbst zu erlegen oder zuverlässige Personen
mit ihrer Erlegung zu beauftragen. Die Verwendung von Gift und von
Schlingen bleibt ausgeschlossen. Zur Benutzung von Schießgewehr bedarf
Ausgegeben zu Dresden, den 11. Mai 1916. 10