Bachforelle — Bachteich. 81
B'Strreue(lt, berp auen. Stein. Ban
, Gold= oder Schwarzforelle) gehört zur Fami-
lie der Salmoniden, hat vorzügl. Fleisch und
hübsche Färbung. Sie wandert beim Herannahen der
Laichzeit (Okt. bis Febr.) aufwärts. Das Weib-
chen (Rogner) wird begleitet von einem oder
mehreren Männchen (sog. Milchner) seiner Art,
sucht Laichstellen, wo reines Wasser ziemlich rasch
über Kies oder Sand fließt, auf, wühlt hier durch
energisches Hin= und Herbewegen des Schwanzes
muldenförmige Gruben und legt in dieselben ihre
4—5 mm großen Eier ab. Nachdem die Eier durch
den Samen (die Milch) des Männchens befruchtet
sind, werden sie vom Weibchen mit einer dünnen
Schicht Kies überdeckt; dann kehrt das W. zu seinem
Fewohnten Standort zurück. Hier steht die B. den
ag über meist versteckt hinter Steinen oder unter
überhängenden Ufern fast unbeweglich und lauert
auf eine ihr vom Wasser zugeführte Beute. Erst
abends wagt sie sich hervor und springt nach
den über das Wasser fliegenden oder ins Wasser
gefallenen Insekten, lebt aber auch von Gewürm,
Krebstieren und kleinen Fischen. Bei der natür-
lichen Vermehrung bleibt immer der weitaus
ößte Teil der Eier unbefruchtet und stirbt ab.
ber auch die befruchteten Eier sind bis zu dem
erst nach mehreren Wochen erfolgenden Aus-
schlüpfen der Brut vielerlei Gefahren (tierischen
Feinden, Eisgang, Hochwasser, erschlammuns
usw.) ausgesetzt; die B. selbst verschmähen es nicht,
einen Teil der soeben gelegten oder befruchteten
Eier zu verzehren. Auch von der Brut geht ein
großer Teil zugrunde, so daß in der freien Natur
wohl kaum 1 v. H. der Eier Jährlinge liefert.
Eine wesentl. bessere Ausbeute wird bei künstl.
Vermehrung erzielt. Die einfachste Form besteht
darin, daß man an einer geschützten Stelle durch
Kiesaufschüttung ein künstliches Laichbett herstellt
und dieses nach der Eierablage durch Dornen,
Drahtgewebe usw. vor tier. Feinden schützt. Noch
weit günstigere Resultate sind durch künstl. Be-
fruchtung der Eier in Verbindung mit Schutz-
brütung zu erzielen. Diej. Fischereiberechtigten,
die den Besitz einer leistungsfähigen Fischbrut-
anstalt und der nötigen Kenntnisse auf dem Ge-
biet der künstl. Fischzucht nachzuweisen vermögen,
werden auf Antrag vom Ol. von den Wirkungen
der Schonvorschriften (s. Fischereipolizei) auf
Grund eines Gutachtens des Landesfischerei-
sachverständigen in der Weise dispensiert, daß
sie auch während der chonzeit laichreife
Forellen in den fließenden Gewässern unter
Kontrolle fangen dürfen. Den laichreifen Fischen
werden dann die Fortpflanzungselemente durch
einen gelinden Druck auf den Bauch heraus-
estreift, die Eier in einer Schüssel mit einigen
Tropfen Samen gemischt und dann mit etwas
Wasser abgespült. Aus diesen befruchteten Eiern
entwickelt sich dann (s. Fischbrutanstalt) nach eini-
en Wochen die junge Brut, die nach dem Ver-
chwinden des Dottersacks in Aufzuchtgräben, (. d.,
rutteiche oder in offene Bäche eingesetzt werden
kann. Wenn auch die B. kühle, reine Bäche mit
überhängenden Ufern und lebhafter Strömung,
Haller, Handwörterbuch.
sowie kiesigen oder steinigen Grund bevorzugt, so
kann sie doch auch in Bächen mit weicher Sohle
und geringem Gefälle gehalten werden, wenn
solche regelmäßig mit Forellenbrut oder Jähr-
lingen besetzt oder wenn durch Aufschüttung von
Kies künstl. Laichstellen hergestellt werden.
Sieglin.
Bachsaibling (amerik. S.) aus der Familie der
Salmoniden, in Canada und den Ver. St. von
Nordamerika heimisch und seit 1886 in W. ein-
gebürgert, pflanzt sich in den meisten Forellen=
bächen fort, auch in solchen, die für die Bachforelle
zu wenig Verstecke haben (korrigierte Gewässer),
hält sich mehr an der Oberfläche des Wassers, stellt
mit großem Eifer sowohl Wassertierchen als
den ins Wasser gefallenen, verschlingbaren
kleinen Luft= und Landtieren aller Art nach,
macht daher den in der gleichen Wasserstrecke
vorkommenden Bachforellen wenig Nahrungs-
wettbewerb und ist namentlich für Süddeutschland
von großer wirtsch. Bedeutung geworden. Wert-
voll ist er auch für Salmonidenmastanstalten, wo
er sich mit weniger Wasser begnügt als die Bach-
forelle und sehr rasch heranwächst. Er nimmt in-
folge seiner großen Gefräßigkeit die Angel sehr
eifrig an, ist hübsch gezeichnet und hat vorzügl.
Fleisch. Die Laichzeit, die Art des Lanchens-
Laichstellen, Eierzahl, Eiergröße und Färbung der
Eier sind ähnlich wie bei der Bachforelle. Eine
konstant gewordene Kreuzung desselben mit
unserem einheim. Saibling (Seesaibling, Ritter
oder Rötele) ist der zuerst in Hüningen gezüchtete
sog. Elsässer-Saibling dder Kreuzungs-
saibling. Sieglin.
Bachteich ist entweder eine durch einen Zu-
leitungsgraben gespeiste oder durch die Stauung
eines Baches (Stauweiher) entstandene Wasser-
fläche. Er ist für Fischzuchtzwecke insofern bes.
geeignet, als er an Wassermangel nicht leicht zu
eiden hat, sein Wasser lufthaltig ist und auch
im Winter fast niemals vollständig zufriert. Selbst
unter der Eisdecke kommt ein Ersticken der Fische
nicht leicht vor. Auch bringt das Bachwasser i. d. R.
Fischnahrung mit. Andererseits besteht die Ge-
fahr, daß mit dem Zufluß nicht nur Giftstoffe und
Krankheitskeime, sondern auch Fischfeinde (Fisch-
otter, Wasserratten, Spitzmäuse usw.) sowie Raub-
fische in den B. gelangen. Enge Gitter bieten da-
gegen nicht genügend Schutz und verstopfen sich
überdies leicht durch Laub usw. Ein Kiesrechen oder
Kieswehr, der auch die kleinsten Fischeier zurück-
zuhalten imstande ist, und aus einem mit grobem
Kies angefüllten Lattenkasten besteht, eignet sich
nur zur Reinigung kleiner Zuflüsse, da er das
Wasser nur langsam filtriert. Um ein Ueberfließen
des Fischdammes bei starkem Regen, Schnee-
schmelze usw. zu verhindern, bringt man am
oberen Ende des B. ein Rohr von entspr. Licht-
weite an und leitet das überschüssige Wasser durch
einen Abweisungsgraben (Wildgerinne) um den
Teich herum. Dadurch wird auch ein starkes Ver-
schlammen des B. verhindert. S. auch Flußpolisei.
Q„ ieglin.
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