338
Stadien bedeutenderer Fabrikationen in Fabri-
katen, Modellen und Abbildungen einen möglichst
reichhaltigen Stoff zu technologischen Studien dar-
zubieten“. Dementsprechend ist die Verw. des L.
in 2 selbst. Abt., eine kunstgew. und eine techn.,
geschieden. Den Zwecken des L. dienen teils
dauernde Sammlungen, deren Bestände
durch Ankauf oder Schenkung erworben oder dem
Museum leihweise zur Verfügung gestellt werden,
teils vorübergehende Ausstellungen.
Das L. hat hienach einerseits die Aufgabe eines
Kunstgew Museums, übr. unter starker Betonung
der prakt. Zwecke der Gew Förd., andererseits Auf-
gaben, wie sie die in Wien, Hannover, Köln, Dort-
mund, Danzig, Königsberg u. a. O. bestehenden
sog. Gewerbeförderungsanst. verfolgen. Zur voll-
kommenen Erfüllung dieser letzteren Aufg. sind die
techn. Sammlungen des L. eng verbunden mit der
techn. Beratungstelle (s. X. 3.) und mit den Meister-
kursen, s. IV. 1. Eine weitere Aufgabe des L. ist
es, die neuesten Verbesserungen des gew. Un-
fallschutzes und der GewHygiene vorzu-
führen. — 2. Oberster Verw Grundsatz für das L.
ist, Besuch und Benützung der Samm-
lungen auf jede Weise zu erleichtern und
eine möglichst fruchtbringende praktische Verwer-
tung ihres Inhalts für die heimische Industrie zu
bewirken. In diesem Sinn ist nicht nur die Be-
suchsordnung des L. geregelt, sondern es
können zu jenem Zweck die Sammlungsgegen-
stände auch außerhalb des L. auf Wunsch
bei kleineren Ausstellungen im Lande in
einer den gew. Verhälnissen der Gegend enspr.
Auswahl ausgestellt und an die im Land besteh.
Gew Museen, an Gew Vereine und einzelne Landes-
angehörige zu Vorträgen, Schaustellungen oder zur
eigenen näheren Einsicht, u. U. auch zum Gebrauch
unentgeltlich ausgeliehen werden. Von den neuesten
Gewebemustern können an Geh reib., die
sich mit der Herstellung verwandter Erzeugnisse be-
schäftigen, kleinere Abschnitte unentgeltlich ab-
gegeben werden. Die Neuerwerbungen des L. wer-
den im Gewlatt veröffentlicht. Ferner werden
Jahresberichte und Führer gedruckt herausgegeben,
durch die Beamten des L. Vorträge (vgl. bes. auch
die an der techn. Abt. für die Winterszeit eingef.
„Erläuterungsabende"), gehalten und bes. öff.
Führungen durch Sachverst. bei Gelegenheit ein-
zelner im L. stattfindender vorübergeh. Sonder-
ausstellungen vorgenommen. — X II. Die Biblio-=
thek. 1 1. Zweck und Umfang. Ihr Zweck
ist, diej. wichtigeren Druckschr. aller Wissensgebiete
sowie Bildwerke, die eine Beziehung zu Gew. oder
Handel haben, zu sammeln und den Bet. zugäng-
lich zu machen. In ihren verschiedenen Abt.: der
wissenschaftl. B., der Kunstb., der Vorbildersamm-
lung und dem Zeitschriftenzimmer, die insgesamt
100 000 Bände und 64 000 Einzelblätter
gegen -
umfassen, stellt sie ein gew. Bildungsmittel
ersten Rangs dar; 2. den Bücherbestand der
wissenschaftl. und Kunstb. bilden im
Rahmen der Anst Zwecke neben Werken staats-,
rechts= und sozialwissensch. Inhalts zunächst solche
aus allen in Betracht kommenden Gebieten der
Gewerbeförderung.
Naturwissenschaften; einen breiten Raum nimmt
die Technologie, unter bes. Berücksichtigung der in
W. haupts. vertretenen wichtigsten Gew Zweige,
und die Handelskunde sowie das gewerbl. und
kaufm. Unterrichtswesen ein; endlich reihen sich
Werke aus allen Zweigen des Kunftgew. und der
bildenden Künste an; 3. die Vorbildersamm-
lung ist eine S. von Abbildungen von Gegen-
ständen, welche die Tafeln vieler zu diesem Zweck
in Einzelblätter zerlegten Sammelwerke in sich
vereinigt und außerdem Einzelabbildungen in
Pbotographie, Lichtdruck, Holzschnitt usw. in großer
Zahl umfaßt; 4. das Zeitschriftenzimmer
enthält über 300 Z., hauptsächl. techn., kunstgew.
und volkswirtsch. Inhalts, wobei die Nummern des
lauf. Jahrg. i. d. R. jedem Besucher ohne weiteres
zur Benützung im Lesesaal zugänglich, von der
Ausleihung aber ausgeschlossen sind; 5. Biblio-
thekräume. Benützung. Der gr. Lesesaal
bietet 120 Sitzplätze; an ihn schließt sich ein zur
allg. Benützung offenstehender Zeichensaal und das
Zeitschriftenzgimmer an. — Für die Verw. der B. ist
in 1. Linie das Bestreben leitend, durch weitgch.
Offenhalt. der BRäume, durch Erleicht. der Aus-
leihbedingungen und Vereinfachung der Ausleih-
formalitäten die Benützung ihrer reichen Schätze
im Gew.= und Handelstand mehr und mehr zu
verallgemeinern und die Gew Treib. an die Zurate-
ziehung der B. in steigendem Maß zu gewöhnen.
Ueber den ges. Bestand der B. wurde 1901 ein
alph. geordneter, 840 Seiten starker Sachkatalog
angefertigt, er wird durch die von Zeit zu Zeit er-
folgende Herausgabe von Nachtragskatalogen er-
gänzt; Kat. und Nachtrags Kat. werden an gew.
Vereinigungen und gew. Lehranst. des Landes
unentgeltlich, im übr. käuflich abgegeben. —
N III. Anstalten für technische Untersuchungen. *
1. Die Anstalten fürchemische Unters.
Eine Hauptaufgabe der bei der Z. eingerich-
teten chem. Unters Anst. ist es, den Gew.= und H.=
Treib. Gelegenheit zu geben, Rohstoffe, Fabri-
kationsmittel und Fabrikate einer zuverlässigen
Unters. auf Zusammensetzung, Güte und Wert
unterziehen zu lassen. Hervorzuheben ist die Unters.
der für gew. Zwecke verwendeten Wasser und
Beratung der Gew-Treib. zu ihrer Verbesserung.
Hieran schließt sich die U. gew. Abwasser und
die Anstellung von Versuchen und Ausarbeitung
von Vorschlägen zu deren chem. und mech. Reini-
gung. Die Gebühren richten sich nach Zeit-
aufwand und Stoffverbrauch und entspr. an-
nähernd den auch bei andern öff. und Privat-
laboratorien für chem. und mech. Unters. üblichen
Sätzen. Für eingetr. Einkaufsgenossensch. der
Gew.= und HTreib., u. U. auch für die einzelnen
Mitgl. gew. Vereinigungen tritt eine Ermäßigung
der Geb. ein. Neben ihrer Tätigkeit im Auftrag
von Privaten bildet eine Hauptaufgabe der chem.
Unters Anst. die auf Veranlassung der Beh. erfol-
gende Vornahme von Analysen und Erstattung von
Gutachten auf gew. Gebiet. Junge Techniker und
Chemiker haben Gelegenheit, sich in der UUnst. in
Bereitung chem.-techn. Produkte und in analhyti-
schen Uebungen auszubilden. Ueber die Unterrichts-