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weit theoretischer Unterricht neben prakt. Unter-
weisung und Uebung gepflegt wird, als auch in Be-
ziehung auf die Grenzen, die der Belehrung auf
jedem dieser beiden Unterrichtsgebiete gesteckt wer-
den, sehr erheblich voneinander ab. Unter den bis-
her veranst. K. sind f. hervorzuheben: für Schuh-
macher im Maßnehmen, Musterzeichnen, Fell-
zurichten, Zuschneiden und Anfertigen ganzer
Schäfte; für Schneider im Musterzeichnen, im
Zuschneiden, in Materiallehre und in der Aus-
arbeitung ganzer Anzüge; für Holzgew Treib.
im Beizen und Färben von Hölzern sowie in der
Behandlung der gebräuchlichsten Holzbearbeitungs-
maschinen; für Buchbinder im Marmorieren
(Kleisterverfahren und Tunkverfahren) und im
Hand= und Preßvergolden; für Bäcker in ein-
fachen Garnierarbeiten; für Friseure im
Theater= und Damenfrisieren und Perücken-
machen; für Installateure, Schlosser,
Mechaniker, Flaschner in der Installation
elektrischer Schwachstromleitungen und einfachen
Starkstrominstallationsarbeiten, in der Installat.
von Gas= und Wasserleitungen, in der elektrischen
Materialkunde, endlich in der Herstellung elektri-
scher (galvanischer) Niederschläge; für Zummer-
maler in moderner Wandbehandlung, im La-
sieren von Hölzern, im Maserieren und Marmo-
rieren, im Schriftenmalen und Glasvergolden;
für Sattler in der Herstellung gewöhnlicher
Fuhrkummete und in der Herstellung englischer
Kummete; für Tapeziere in der Aufstellung
von Möblierungsplänen, im Entwerfen und Zu-
schneiden von Stoffdekorationen, in der Anordnung
von Festdekorationen, im Linoleumlegen, in moder-
nen Polsterarbeiten; für Bildhauer im
Schriftenzeichnen und -hauen; für Hafner
im Setzen, Putzen und Ausbessern von Oefen, im
Setzen einfacher Kachelöfen; für Wagner im
Kastenbau; für Gold-= und Silberschmiede
und Graveure im Versilbern, Vergolden und
Färben von Edelmetallen, ferner im einfachen
Schriften= und Monogrammgravieren; für die in
Betracht kommenden Gew-reib. der Metall-
bearbeitungsgewerbbe in den versch. Ver-
fahren der autogenen Metallbearbeitung, sowie
im Färben der Metalle (Messing, Kupfer, Bronce,
Stahl, Silber, Zink und Zinn); für Flaschner
in Handtreibarbeiten; für Installateure,
Flaschner, Schlosser und Hafner in Be-
heizungstechnik; für Schlosser, Mechaniker,
Flaschner, Elektromonteure usw. im
Entwurf, Bau und Prüfen von Bilitzableiter-
anlagen; für Zimmerleute im Treppenbau
und im Schiften; für Gipser in den wichtigsten
Techniken, bes. in der Behandlung der versch. Gips-
und Kalksorten, im Ausführen von Putztechniken,
Rabitz= und Monierkonstruktion, Antrag= und
Kratzarbeiten, Sgraffittoarbeiten, im Ausführen
der neueren Zwischendecken, im Behandeln feuchter
Wände, ferner in der Materialienkunde (bes. Terra-
nova, Geflechte, Gewebe, Matten, Duroplatten,
Maltalith, Lithin); für Maurer und Stein-
hauer im Aufbau von Bögen, Gewölben und
Treppen, im Austragen von Schablonen und Ein-
Gewerbeförderung.
zelheiten für die Rüstungen, im Herstellen von
Modellen in Gips, in Flächen= und Körperberech-
nung; für Schlosser in Eisenkonstruktionen
kleiner Dachstühle und kleiner Treppen sowie von
Veranden, Vordächern, Glasdächern, Telegraphen-
ständern, kleinen Gitterträgern, Verbindungs-
gängen, Toren usw., ferner in einfachen Kunst-
schlosserarbeiten; für Flaschner in der Ver-
arbeitung von verbleiten und verzinnten Eisen-
blechen. Weiterhin wurden chem. Spezial-
kurse von der chem. Unterf Anst. u. a. für f. Gew.
abgehalten: Seifensieder, Zimmermaler, Metall-
arbeiter, Photographen, Küfer und Destillateure,
Bierbrauer, Bäcker und Baugewerbetreibende.
Unter Mitwirkung der Zst. fanden K. statt
für Küfer über Weinbehandl., Hefenreinzucht und
Kellerbehandlung an der K. Weinbauversuchsanst.
in Weinsberg. — Hienach dient der größte Teil
der K. dem Handwerk. Die Zst. hält aber auch
Kurse für andere Gew Tr. ab, z. B. die unter der
Leitung der Beratungstelle f. d. Baugew. stehenden
Fortbild K# f. Bauwerkmeister und Bautechniker
und die Eisenbeton K., die an dem Technikum für
Textilindustrie f. Prinzipale und Gehilfen von
Manufakturwarenhandlungen, sowie von Kleider-,
Konfektions= und Maßgeschäften stattf. K. in
Waren= und Materialienkunde, die Kurse der
techn. Beratungstelle f. Wärter von Elektrizitäts-
werken und Elektromonteure und die von der
chem. Unt Anst. außer den o. erw. Spezialk. abgeh.
K. f. allg. gew. Chemie. Welche Bedeutung diese
Fortbildungskurse f. d. gew. Leben in W. gewon-
nen haben, geht daraus hervor, daß die Zst. in den
Rechnungsjahren 1900—1912 über 500 solcher K.
abgehalten hat mit einer Teilnehmerzahl von rund
6000. Ueber die Meisterkurse der Kunstgewerbe-
schule s. Kunstgewechule. — 2. Die von den gew.
Vereinigungen und den Handwerks-
ktammmern veranst. Unterrichtskurse.
Neben den von der Zst. veranst. Meister K. werden
jährlich zahlreiche gew. Unterrichts K. von den örtl.
gew. Vereinigungen (Gewereinen, Innungen, ge-
mischten Handwerker V., FachV. usw. und von den
Handwerkskammern abgehalten; weitaus der
größte Teil dieser K. ist theoretischer Natur und
bezweckt den Unterricht der selbst. Gew Tr., mit-
unter auch deren Frauen und Töchter, sowie der
Gew Gehilfen in gew. Buchführung, gewöhnlich in
Vbdg. mit Kostenberechnung und Wechsellehre, wo-
zu u. U. Gewecht, Versicherungswesen, Gew.=
Kunde, Genossenschaftswesen hinzutreten; verhält-
nismäßig wenige dieser K. sind auf Handfertigkeit
(prakt. Fachkurse) oder auf das techn. Zeichnen
(Fachzeichenkurse) gerichtet. Ein Teil der K. dient
unmittelbar und ausschl. der Vorbereit. der Teiln.
auf die Meisterprüf.; dies ist bes. bei den von den
Handwerkskammern abgeh. K. der Fall. Die Zst.
sucht diese K. zu fördern, teils durch die Ausbil-
dung geeigneter Lehrer und sonst. Einwirkung auf
eine sachgemäße Unterrichtserteilung, teils durch
die Gewährung von Geldbeiträgen an die gew.
Vereinigungen und HandwKammern, teils durch
Fürsorge für die Beschaffung passender Unter-