zwar hohe, aber doch durch die Verantwortlichkeit von Kanzler und 
Staatssekretär gedeckte Beamte nicht einmal, sondern fortgesetzt 
durch Wochen und Monate in allen möglichen Formen, erdichteten 
Gesprächen, lustigen Versen, auf der Suche nach einem Vierten 
im Skat, als verdächtige Gestalten mit falschen Bärten in einer 
Weinkneipe usw., verspottet und böser Ränke beschuldigt wurden. 
Der Grund, warum das Witzblatt seinen Krieg führte, war 
u. a. in einer Fabel unter der Uberschrift „Die drei Männer im 
feurigen Ofen“ wie folgt angegeben: „Es war einmal ein König, 
der hatte viele getreue und rechtschaffene Diener, drei aber waren 
nicht ganz aufrichtig und hintergingen ihren Herrn und richteten 
viel Übles an, denn sie verlästerten viele der getreuesten Knechte, 
also daß diese ihrer Amter entsatzet wurden und ausgestoßen aus 
dem Palaste. Die ungetreuen Diener aber hießen Insinuans, In- 
trigans und Calumnians. Und war nicht der Böseste wohl aber 
der Gefährlichste unter ihnen Insinuans, sintemal er dem König 
öfter begegnete als die anderen, und dann auch, weil er meisterlich 
die Laute schlug und betörende Weisen dazu sang.“ Da hätte sich 
ein einfältiger Mann, Kunz von Rosen geheißen, erhoben und es 
durch kurzweilige Schriften dahin gebracht, daß die drei Ubeltäter 
ihrer Amter entkleidet und in einen feurigen Ofen getan wurden, 
in dem zur Verschärfung der Pein der Insinuans fortgesetzt die 
Lügen der beiden anderen und diese hinwiederum die Gesänge des 
Lautenschlägers bis zum Ekel anhören müßten. 
Das Kriegsziel war also die Entlassung der drei aus ihren 
Amtern, und zwar war es, wie aus weiteren Angriffen hervorging, 
hauptsächlich auf den Calumnians alias Austernfreund abgesehen. 
Richtig war ja, daß in der letzten Zeit auffällige Veränderungen 
im diplomatischen Dienst vorgenommen worden waren, und es 
mochte auch zutreffen, daß Herr v. Holstein dabei von dem unter 
dem neuen Kurs erlangten Einfluß entscheidenden Gebrauch gemacht 
hatte. Der vom Fürsten Bismarck so hochgeschätzte Kurt v. Schlözer, 
Gesandter beim Päpstlichen Stuhle, hatte weichen müssen, der kluge 
Botschafter v. Radowitz war von Konstantinopel nach dem ruhigeren 
Madrid versetzt worden und hatte dort in dem mit Holstein eng be- 
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