Widerspruch Ssterreichs und Preußens gegen die dänischen Vorschläge. 59
von gleichem Datum bekräftigt und unterstützt wurde. Sehr
nachdrücklich war hier wiederum die gänzliche Nichtigkeit aller
augustenburgischen Ansprüche hervorgehoben.
Aber das dänische Cabinet erlebte auf der Stelle ein
gründliches Fehlschlagen dieses Verfahrens. Fürst Schwarzen=
berg war durch das Verhalten Dänemarks auf den Dresdener
Conferenzen in hohem Grade erzürnt; er fand es impertinent,
daß eine so machtlose Regierung dem gesammten staatlichen
Programme der Großmächte, welchem das starke Preußen sich
gebeugt hatte, einen eigenen eiderdänischen Willen entgegen-
setzen wollte. In zwei Depeschen vom 9. September, die
auch in der Form sich durch einen äußerst kategorischen Ton
auszeichneten, tadelte er die unbestimmte Allgemeinheit der
dänischen Außerungen, erinnerte an die altberechtigte Gemein-
samkeit vieler Einrichtungen in den beiden Herzogthümern,
bezeichnete den Eiderdanismus als unverträglich mit dem
höchsten Grundsatze, mit der Integrität der dänischen Monarchie,
und forderte das feste Versprechen, Schleswig niemals dem
Königreiche im engern Sinne incorporiren zu wollen, als
Voraussetzung der Räumung Holsteins durch die Bundes-
truppen und als formelle Bedingung für die Anerkennung
der neuen Thronfolge-Ordnung auf der Londoner Conferenz.
In allem Wesentlichen gleichlautend war die preußische Ent-
gegnung vom 14. September. Ihr Styl war allerdings
nicht so undiplomatisch grob wie jener Schwarzenberg's, da-
für aber erinnerte sie, was dieser unterlassen hatte, auch an die
Rechte Augustenburg's, verhieß nochmals die früher zugesagte
Einwirkung des Königs auf den Herzog, ließ aber deutlich er-
kennen, daß vor einem Verzichte desselben Preußen das Londoner
Protokoll zu Gunsten Glücksburg's nicht unterzeichnen werde.