Full text: Handbuch der Gesetzgebung in Preußen und dem Deutschen Reiche. Der Preußische Staat. (4)

2. Verfassungsurkunde 31. Jan. 50. 3 
Verfassung des Preußischen Staats der darin angeordneten Revision unter— 
worfen ists), die Verfassung in Uebereinstimmung mit beiden Kammern end- 
gültig festgestellt haben. 
Wir verkünden demnach dieselbe als Staatsgrundgesetz“), wie folgt: 
Titel I. 
Vom Staatsgebiete5). 
Art. 1. 
bilden das preußische Staatsgebiet“). 
Alle Landestheile der Monarchie in ihrem gegenwärtigen Umfange 
Art. 2. Die Grenzen dieses Staatsgebiets können nur durch ein Gesetz 
verändert werden?). 
*) Nr. 1 Abs. 3 d. W. 
!) Die Vll. bildet nicht die einzige 
(Anm. 1), aber die wichtigste Quelle des 
preußischen Staatsrechts. Sie geht den 
Landesgesetzen vor (Reichsgesetze Anm. 1); 
ihre Aenderung fordert eine besondere Ge- 
setzgebungsform Art. 107. 
s) Untheilbarkeit u. Unveräußerlichkeit 
Anm. 91, Unternehmungen gegen den 
Bestand des Staatsgebietes werden als 
Hochverrath bestraft St G. 8 813, 4. Die 
Landesfarben sind schwarzweiß K. 
20. Mai 18 (KA. II 347) u. 12. März 
23/(6S. 127). Wappen Anl. J. — lleber die 
Landesvermessung erging G. 7. Okt. 
65 Anlage A. — Größe, Bevölkerung 
u. Eintheilung. Nr. IV 2 Anl. d. W. 
6) Preußen bildet einen einheitlichen 
Staat; nicht im Einklang damit steht die 
noch jetzt angewendete Bezeichnung der GS. 
als „GS. für die Preußischen Staaten“. 
!) Anm. 107. — Die Veränderungen 
bestehen in Einverleibung ganzer Gebiets- 
theile oder in Grenzregelungen. — Durch 
Einverleibung wurden unter Ein- 
führung der Verf. mit dem Staatsgebiete 
vereinigt die Fürstenthümer Hohenzollern- 
Hechingen u. -Sigmaringen G. u. Pat. 
12. März 50 (GS. 289 u. 295), das 
Jadegebiet Pat. 5. Nov. 54 (GS. 593) 
u. (veränderte Abgrenzung) G. 23. März 
73 (GS. 119), das Königr. Hannover, 
Kurfürstenth. Hessen, Herzogth. Nassau u. 
die Stadt Frankfurt a. M. G. 20. Sept. 
66 Anlage B, einige vormals Bayerische 
u. Großh. Hessische Gebietstheile G. 24. Dez. 
66 Anlage C, die Herzogthümer Holstein 
u. Schleswig G. 24. Dez. 66 Anlage p, 
das Herzogth. Lauenburg, das mit Holstein 
(Anl. I) Anm. 1) an Preußen u. Oester- 
  
reich gekommen, von letzterem im Gasteiner 
Vtr. 14. Aug. 65 Art. III an Preußen 
überlassen war u. mit diesem zunächst nur 
in Personalverbindung gestanden hatte G. 
23. Juni nebst Vtr. üb. die vermögens- 
rechtlichen Verhältnisse 15. März 76 (GS. 
169) u. die Insel Helgoland G. 18. Feb. 
91 (GS. 11) u. (Auseinandersetzung mit 
der Gemeinde) V. 17. Mai 93 (GS. 91). — 
Waldeck, dessen Verwaltung von Preußen 
übernommen ist Vtr. 2. März 87 An— 
lage E, gehört nicht zu dessen Staatsgebiete. 
— Grenzregelungen, die früher meist 
unter bloßer Zustimmung des Landtages 
zu den Staatsverträgen erfolgten, werden 
jetzt in Folge eines Herrenhausbeschlusses 
(StB. des H. 77 S. 153) dem Wort- 
laute des Art. 2 entsprechend regelmäßig 
durch förmliche Gesetze bewirkt. Regelun- 
gen mit Württemberg G. 27. Feb. 84 
(GS. 165), Oldenburg G. 3. März 80 
(GS. 277), Mecklenburg-Schwerin Rezeß 
12. Okt. 72 u. 1. Mai 73 (vnicht ver- 
öffentlicht), G. 9. März 78 (GS. 295), 
Braunschw. Vtr. 9. März 74 (GS. 295) 
nebst G. 21. April 75 (GS. 199), G. 
3. Mai 90 (GS. 259), Anhalt Rezeß 
14. März 73 (GS. 76 S. 101), 4. März 
75 (GS. 573), S. Altenburg G. 3. April 
69 (GS. 540), S. Meiningen G. 18. Juni 
91 (GS. 365), Lippe-Detmold Vtr. 
17. Mai 50 (GS. 516, 20), G. 9. Mai 
88 (GS. 89 S. 5), Hamburg Vtr. 7. Jan. 
74 (nicht veröffentlicht), G. 21. Sept. 77 
(G. . 291), Bremen Vtr. 8. Dez. 69 
(GS. 70 S. 149) u. 14. März 92 (GS. 
251). — Anwendung der preußischen 
Vorschriften in den bei Grenzregelungen 
erworbenen Gebietstheilen KO. 29. März 
37 Anlage F. 
12
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.